Das Auffinden nützlicher Inhalte im Internet via Suchmaschinen wird immer schwieriger. Schuld ist die zunehmende Zahl von Webseiten, die lediglich sich wiederholende oder minderwertige Inhalte vervielfältigen.
So hat das Sicherheitsunternehmen F-Secure jetzt darauf hingewiesen, dass jeden Monat mehrere Millionen Webseiten mit bestenfalls durchschnittlichem Neuigkeitsgehalt online gehen. Bereits Anfang 2011 hat unter anderem der in Harvard und Berkeley lehrende Wissenschaftler und Unternehmer Vivek Wadhwa eine größere öffentliche Diskussion angestoßen. Er berichtete, dass seine Studenten nicht in der Lage waren, relevante Informationen mit Hilfe der Suchmaschine Google zu finden, da die Suchergebnisse durch Spam-Webseiten und so genannte »Contentfarmen« verwässert wurden, die das Internet in eine riesige Müllhalde verwandeln. Google sieht nach Einschätzung des Wissenschaftlers keinerlei Veranlassung, diese Entwicklung einzudämmen, da das Unternehmen damit hohe Webeeinnahmen erzielt.
Die Kritik geht offenbar jedoch nicht spurlos an dem Suchgiganten vorbei. So hat Google vor kurzem seinen Suchalgorithmus verbessert, um den Page-Rank minderwertiger Webseiten entsprechend anzupassen. Dem Unternehmen zufolge trägt diese Veränderung bereits Früchte: 11,8 Prozent der gesamten Suchergebnisse wurden neu bewertet. Davon betroffen sind jedoch auch auch bekannte und renommierte Webseiten wie das British Medical Journal , das deswegen in der Trefferliste nur noch sehr weit hinten zu finden ist.
F-Secure verzeichnet ebenfalls eine größer werdende Anzahl von Webseiten, welche die Suchergebnisse verfälschen. Dazu bewertet F-Secure das Renommee von Millionen Webseiten. Nach Informationen des Sicherheitsunternehmens stieg die Menge der als kritisch eingestuften URLs während der letzten 15 Monate drastisch an: Anfang 2009 waren es noch 44 Millionen fragwürdiger Webadressen, Ende März 2011 bereits 120 Millionen. »Das Web wächst unaufhörlich und besteht mittlerweile vorwiegend aus minderwertigem oder wiederverwertetem Content, den Spammer dazu nutzen, ihre Werbeeinnahmen zu erhöhen. Unsere Datenbankspezialisten arbeiten unaufhörlich an der Verbesserung von Methoden, noch schneller relevanten von irrelevanten Content trennen zu können«, sagt Sean Sullivan, Security Advisor, F-Secure. Das Web wachse auch zunehmend kontextabhängig. Die Verbreiter von Malware und Spam nutzen Sullivan zufolge daher neue Technologien, die speziell nach IP-Adressen suchen, um ihren Content gezielt an die User zu bringen: »Die Webseite, die in einem Land als sicher gilt, kann in einem anderen Land außerordentlich gefährlich sein«.