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VMworld in Cannes, 24.-27.02.2009

"Datenbanken sind reif für die Virtualisierung"

Was Vmware vor gut zehn Jahren mit ersten Desktop-Virtualisierungen als exotische Randdisziplin der IT begann, rückt zunehmend ins Zentrum der aktuellen Entwicklungen. Virtualisiert wird heute die gesamte Hardware inklusive Server, Speicher, Netzwerk und Desktop - aber auch Software, komplette Applikationen mit ihren Laufzeitumgebungen. Mit der Reife und Bedeutung des Virtualisierungsmarkts wuchs auch der Wettbewerb - Anbieter wie Citrix, Parallels, Sun und Microsoft, um nur einige zu nennen, kämpfen mit harten Bandagen, um ein Stück vom gehaltvollen Virtualisierungskuchen zu ergattern.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.2.2009 • ca. 1:20 Min

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Ein Bereich zeigte sich bislang allerdings noch recht virtualisierungsresistent: Große
Datenbankmanagementsysteme (DBMS) wie Oracle oder SQL galten bislang als zu ressourcenintensiv, um
sie auf virtuellen Maschinen abbilden zu können. "Damit ist jetzt Schluss – ab sofort gibt es keine
Entschuldigung mehr, Datenbanksysteme nicht zu virtualisieren", so VMware-CTO Dr. Stephen Herrod
während seiner Keynote in Cannes, auf der er auch neue Rekordergebnisse vorstellte, die VMware mit
seiner "ESX"-Plattform im Rahmen umfangreicher Performancetests erzielen konnte. So hätte ein
OLTP-Benchmark (Online Transaction Processing) gemäß TPC-C (ein in der Industrie häufig verwendeter
OLPT-Benchmark) mit einer Oracle-Datenbank ergeben, dass deren Performance in einer ESX-Umgebung
nur 15 Prozent geringer war als in ihrer "natürlichen" Hardwareumgebung. "Die hier gezeigte
Arbeitslast, bei der 8.900 Datenbanktransaktionen und 60.000 Festplatten-In- und Outputs pro
Sekunde zu bewältigen waren, ist die ressourcenintensivste Last, die bis heute jemals in einer
virtualisierten Umgebung gezeigt wurde", so Herrod. Bei den Tests wurden sowohl die aktuelle
ESX-Version 3.5, als auch eine neue, bislang nur intern verwendete Version benutzt. Die neue
Version soll im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen.

Studien mit dem Vmware "Capacity Planner" über 15.000 im praktischen Einsatz befindliche
Oracle-Datenbanken haben laut Herrod gezeigt, dass eine Oracle-Datenbank im Durchschnitt lediglich
100 Transaktionen und 1.200 Speicheroperationen pro Sekunde ausführt. "Diese einzelne virtuelle
Maschine, über die wir heute sprechen, bediente im Vergleich dazu 89-mal mehr Transaktionen und
bewältigte 50-mal mehr Speicheroperationen. Datenbanken werden damit heute bis auf sehr wenige
Ausnahmen ein sehr interessantes Virtualisierungsobjekt", so Herrod. Ähnliche Benchmarks mit einer
MS SQL-Datenbank hätten sogar noch etwas bessere Ergebnisse hervorgebracht.

LANline/Stefan Mutschler