System-Management für mobile Geräte

Dem Ansturm trotzen

26. Juni 2012, 6:00 Uhr | Steve Daly/wg, President und CEO von Landesk Software.

Die Diskussion, ob sich mobile Geräte zu einem entscheidenden Formfaktor entwickeln werden, ist beendet. Fakt ist, dass diese Geräte nicht länger ein Randdasein innerhalb der IT-Landschaft der Unternehmen führen, sondern sich vielmehr zu wichtigen und wirkungsvollen Geräten entwickelt haben, für die dieselben Maßstäbe angelegt werden sollten wie für PCs und Notebooks.Der vorrangige Verwendungszweck der mobilen Geräte mag zwar nach wie vor der Zugriff auf E-Mail und das Internet - der Datenkonsum - sein, doch sie werden in den kommenden fünf Jahren zunehmend auch für die Erstellung und Änderung von Inhalten zum Einsatz kommen, wodurch der Stellenwert der mobilen Geräte als Produktivitätswerkzeuge im Unternehmen erheblich steigt. Trotz aller Diskussion hat es jedoch den Anschein, dass viele das Ausmaß der Veränderungen, die innerhalb von IT-Organisationen stattfinden müssen, noch nicht begriffen haben. Man erinnere sich an die Veränderungen, die der Übergang vor der zentralisierten Datenverarbeitung und den Mainframes zum dezentralisierten Modell einer verteilten Datenverarbeitung und den Minicomputern mit sich brachte. Das gesamte Ökosystem der Erzeugung und gemeinsamen Nutzung von Daten hat sich dadurch verändert. Neue Technologien und Industrien wie beispielsweise die Netzwerktechnik sind daraus hervorgegangen, Technologien verschmolzen miteinander (zum Beispiel Daten- und Sprachnetzwerke), neue Branchenführer wurden gekürt (PCs, Betriebssysteme und Anwendungen), und es taten sich völlig neue Wege für die Entwicklung und das Design von Systemen und Anwendungen auf: Client/Server, Browser-gestützt etc. Nichts ist mehr wie früher. Das Gleiche könnte jetzt wieder geschehen. Der Zustrom mobiler Geräte und die Bewegung in Richtung des Cloud-Computings haben das Potenzial, eine Dynamik zu entwickeln, bei der die Veränderungen von heute die Grundlage für unseren weiteren Fortschritt bilden. Wir müssen akzeptieren, dass das Corporate-Computing-Modell, das wir fast 50 Jahre erlebt haben, urplötzlich auf den Kopf gestellt wurde. Welche Geräte man am Arbeitsplatz einführt, wie man mit Daten interagiert und diese bewegt, das entscheidet immer stärker die Belegschaft - nicht das Unternehmen. Wie bei der Kunst des Jiu-Jitsu muss das Unternehmen lernen, sich erfolgreich gegen eine stärkere Kraft zu verteidigen, indem es seine Einflussmöglichkeiten und die richtige Technik einsetzt, um die Verwaltung in dieser neuen Welt zu leisten. Wie genau kann IT die Verwaltung - nicht die Kontrolle! - dieser Veränderung angehen? Eine mögliche Empfehlung wäre, eine wesentliche Veränderung bezüglich der Ausrichtung des IT-Managements vorzunehmen, die der Realität der heutigen IT-Landschaft gerecht wird. Benutzerorientiertes Modell Der Benutzer ist mehr als jemals zuvor in der Lage, überall in der Welt auf Informationen zuzugreifen und diese herunterzuladen - über mehrere Zugriffspunkte. Die IT muss beginnen, den Benutzer zu verwalten und Dienste für den Benutzer - statt für das Gerät - bereitzustellen. Beim Übergang zu Modellen virtualisierten und Cloud-gestützten Computings stellt ein benutzerorientierter Verwaltungsansatz für Unternehmen die einzige Möglichkeit dar, vollständige Kenntnis aller Datenzugriffspunkte zu erlangen. Die IT sollte nach Lösungen suchen, bei denen die Datenübermittlung nicht einem bestimmten Hardware-Asset, sondern vielmehr zuerst dem Empfänger der Daten und danach dem Asset beziehungsweise den Assets zugeordnet wird, die der Anwender nutzt. Dies gilt insbesondere in Anbetracht der zunehmenden Mobilität und der Verbreitung mobiler Endgeräte, die als Katalysatoren agieren und die fundamentale Veränderung der Art und Weise, wie die IT dem Benutzer Services bereitstellt, noch beschleunigen. Bei der Bewertung von Lösungen und Ansätzen für das Mobile-Device-Management (MDM) sollte ein Unternehmen die folgenden drei Anforderungen stellen: Verwaltung auf Benutzerebene: Die IT muss heutzutage Systeme wie Nokia/Symbian, Research in Motion, Apple IOS, Google Android, Microsoft Windows Phone 7 und andere berücksichtigen, um die Anforderungen seitens der Belegschaft bedienen zu können. IT-Abteilungen müssen folglich ihren Fokus vom Gerät abwenden und auf die Plattform richten. Zumindest kommen sie so im Hinblick auf die Geräteverwaltung sozusagen zur Wurzel des Baums, wenn man davon ausgeht, dass die Anbieter zwar eine Vielfalt von Geräten bereitstellen werden, die Anzahl der Plattformen aber hoffentlich klein bleibt. Problemlose Integration in vorhandene Services: Zwei Aspekte sind hier wichtig, nämlich erstens die Integrierbarkeit eines Systems zur Verwaltung von Endpunkten in die bestehenden zentralisierten Anwendungen, zweitens die Nutzung nativer Steuerelemente zur Erweiterung von Endpunkt-Verwaltungsfunktionen wie zum Beispiel das vollständige Löschen von Gerätedaten. Gefordert sind Tools, die nicht nur unmittelbare Verbesserungen hinsichtlich der Steuerung und Sicherheit bieten, sondern sich mit der zentralisierten Anwendung weiterentwickeln. Wenn beispielsweise RIM sein Enterprise-Angebot durch Funktionen für die Steuerung und Wiederherstellung erweitert, erfährt auch die Softwaresuite für die Endgeräteverwaltung eine Erweiterung (oder lässt sich einfach erweitern), indem diese Funktionen automatisiert werden. Mehrere Funktionsschichten: Vor allem sollten Funktionen zur Verfügung stehen, die es ermöglichen, sämtliche Geräte, die einem Benutzer zugewiesen sind, in kürzester Zeit zu sperren. Aus der Ferne muss es möglich sein, Geräte zurückzusetzen, die gegen die Richtlinien verstoßen, die nicht konform sind, eine aktive Bedrohung der Sicherheit darstellen, verloren gegangen sind, gestohlen wurden oder einem Benutzer gehören, dem gerade gekündigt wurde. Noch wichtiger bei der Verwaltung aller Endpunkte ist es aber, dass die IT über eine Lösung verfügt, um die Verwaltung von Endpunkten zu automatisieren. Bevor die kritische Schwelle bei den mobilen Geräten erreicht war, hatte eine IT-Abteilung laut Workforce Management im Durchschnitt einen IT-Mitarbeiter pro 27 Mitarbeiter im Unternehmen. Das Verhältnis hat sich mit dem Zuwachs bei den mobilen Geräten verschlechtert: IT-Teams müssen mehr Geräte verwalten, ohne dafür zusätzliche Ressourcen zu bekommen. Die Automatisierung ist daher der einzig gangbare Weg, die einem ständigen Wandel unterliegenden Smartphones und mobilen Geräte zu verwalten. Fazit: Grundlegende Veränderung Im IT-Business steht eine entscheidende Veränderung unmittelbar bevor. Die Mobilität und alle Veränderungen, die sie mit sich bringt, haben das Potenzial, Geschäftsmodelle und Prozesse, das Kundenverhalten und auch Führungspositionen auf dem Markt zu verändern. Anfangs wird es schmerzhaft sein, aber die langfristigen Vorteile werden dazu beitragen, dass sich die Dinge in einer Art und Weise entwickeln, wie wir sie uns niemals vorgestellt hätten. Unternehmen, die verstehen, wie sie mobile Lösungen wirksam in ihr derzeitiges Ökosystem integrieren können, werden die Nase vorn haben.

Nützlich bei einem Enterprise App Portal ist eine Benutzeroberfläche, wie sie die Anwender aus dem privaten Umfeld bereits gewohnt sind. Bild: Landesk

Über ein Enterprise App Portal kann die IT Software und Services, die der Benutzer braucht, zentral bereitstellen. Bild: Landesk
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