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IT-Vernetzungspartner der Industrie

Brückenbauer IT und OT

Autor:Martin Fryba • 2.5.2019 • ca. 1:50 Min

»Mit unserer bahnbrechenden Technologie wie dem Quantencomputing-Effekt simulierenden Digital Annealing können Unternehmen ihre Effizienz und Produktivität langfristig steigern«, wirbt Fujitsu-Mangager Rupert Lehner.
»Mit unserer bahnbrechenden Technologie wie dem Quantencomputing-Effekt simulierenden Digital Annealing können Unternehmen ihre Effizienz und Produktivität langfristig steigern«, wirbt Fujitsu-Mangager Rupert Lehner.
© Fujitsu

Auch andere Systemhäuser positionieren sich auf Messen, die hautsächlich von Entscheidern aus der Industrie besucht werden, und sie waren auf der Hannover Messe Anfang April wie im Vorjahr als Mitausteller bei ihren wichtigsten Herstellerpartnern präsent. So die auf CAD spezialisierte Bechtle-Tochter Solidline, die sich als Europas größter Solidworks-Reseller beim Softwarehersteller Dassault Systèmes in Halle 6 (»Digital Factory«) der Hannover Messe präsentierte. Bei Cisco, ebenfalls in Halle 6, stellten Cancom, Computacenter und ACP aus.

Obwohl es auf der Hannover Messe keine explizite Aera für den Channel gibt und der Fachhandel auch sonst »faktisch nicht präsent« war, wie Stefan Herrlich von Lancom beobachtete, könnte die Hannover Messe künftig auch für Distributoren an Relevanz gewinnen. Tech Data war in diesem Jahr auf dem Cisco-Stand vertreten. Der Broadliner mit zunehmender Value Add-Ausrichtung hatte zu Jahresanfang einen IoT-Showroom in Leinfelden-Echterdingen eröffnet.

Zielrichtung dieser mit namhaften Herstellern bestückten »Tech Data Industrie 4.0 Ideenfabrik«: IT- und OT-Partner zusammenbringen und sie für die Vermarktung von Lösungen für vernetzte Industriearchitekturen fit zu machen, wie CRN berichtete.

Distributor und Eigenmarkenhersteller Wortmann zeigte in Hannover seine robusten Terra-Tablets, Industrie-PCs und sonstige OEM-Appliances, die Wortmann kundenspezifisch bauen kann. »Es hat sich überaus gelohnt. Wir konnten eine große Anzahl qualifizierter Leads generieren«, zeigt sich Sascha Gießler zufrieden.

Quantencomputing von Fujitsu
Auch Fujitsu und seine Partner setzen auf Industrielösungen. Auf dem jährlichen Fujitsu Forum in München zeigen die Japaner regelmäßig ihre Kompetenz, Produktionsprozesse zu digitalisieren. Highlight dieses Jahr in Hannover neben vielen anderen Fertigungslösungen der Japaner: Die zweite Generation der »Digital Annealer Unit« (DAU). Vereinfacht gesagt, wird hier Rechenleistung nach dem Vorbild eines Quanten-Computers simuliert. Damit lassen sich kombinatorische Optimierungsszenarien in Echtzeit »bis zu 10.000-mal schneller« rechnen als auf einem klassischen Highend-Server, verspricht Fujitsu. Potenzielle Anwendungen dafür gibt es viele, in der medizinischen Forschung beispielsweise bei der Genomsequenzierung, in der Optimierung eines Finanzanlagenportfolios oder - die Brücke zur Industrie: Lagerhaltung und Routenführung.

So habe Fujitsu beim Einsatz in der eigenen Logistik die Wegstrecken der Warenabholung um 45 Prozent senken können, was zu Einsparungen von Zeit und Kosten geführt habe.

Die Herausforderung solcher Innovationen ist es freilich, den als Cloudservice konzipierten Bezug des Digital Annealers zu einem Service für den Fujitsu-Channel zu machen. Soweit ist der Hersteller mit seiner »neuen und bahnbrechenden Technologie wie dem Quantencomputing-Effekt simulierenden Digital Annealing« noch nicht, wie Rupert Lehner, verantwortlich für Products & Platform Enterprise Services bei Fujitsu, sagt. Dass Unternehmen ihre Effizienz und Produktivität langfristig steigern können, davon ist der Manager fest überzeugt.