Top Thema: Cloud und Security
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Alle Anstrengungen auf dem Weg zu einer vernetzten und hochgradig automatisierten Industrielandschaft nützen indes nichts, wenn »smarte« Anlagen und das daraus aggregierte »Datengold« Cyberangriffen nicht Stand halten. Gerade deutsche Industriekunden sind hier zu recht sensibilisiert. Übrigens auch, wenn es um die Wahl des Standorts eines Rechenzentrums oder externen Cloudproviders geht. Die Ankündigung von VW, bei der Vernetzung aller seiner weltweiten Fabriken auf Hyperscaler AWS gemeinsam mit Siemens zu setzen, dürfte angesichts dieses Mega-Projekts mit globaler Dimension vielleicht mache Vorbehalte gegen US-amerikanische Cloudanbieter aufweichen. Dennoch dürfte die Kombination aus IoT-Plattform und Security-Lösung aus einer »europäischen Cloud«, mit der sich A1 Digital ins Spiel bringt, für den hiesigen Mittelstand eine attraktive Option sein.
CEO Elisabetta Castiglioni spürt, dass sich »Deutschland in Sachen Digitalisierung im Aufbruch befindet«. Der Mittelstand habe das Thema zur »Chefsache, losgelöst von der IT-Abteilung« gemacht. Mit Referenzen aus über 500 Digitalisierungsprojekten tritt die erst 2017 gründete Tochter der Telekom Austria Group bei Industriekunden in Deutschland als europäischer Dienstleister auf. Die geographische Karte, so sie denn nicht mehr kostet als vergleichbare Cloudservices außereuropäischer Hoster, dürfte auf Zuspruch treffen.
Davon kann auch Netzwerkhersteller Lancom aus Würselen profitieren. Auf der Hannover Messe traf Lancom ausschließlich auf Besucher aus der Industrie. »Ihr Interesse galt vor allem den Fragen, wie sie ihre Netzinfrastrukturen zukunftsfähig aufstellen und effektiv gegen Cyber-Bedrohungen schützen können«, sagt Geschäftsführer Stefan Herrlich. »Ganz konkret ging es um die Übertragung von Konzepten wie Software-defined Networking auf industrielle Netze – also unsere Lancom Management Cloud - sowie unsere neuen Security-Lösungen«. Dass IT-Sicherheit eine unverzichtbare Schlüsselkomponente für Industrie 4.0 ist, dürfte auch der Grund dafür sein, warum Lancom sich dem Münchner Technologiekonzern Rohde & Schwarz angeschlossen hat.
Der 2002 gegründete Netzwerkspezialist behauptet sich seit Jahren sehr erfolgreich gegen Branchenriesen wie Cisco und HPE, das rasante Wachstum vor allem in den letzten Jahren ist auch daraus zurückzuführen, dass die zunehmenden Investitionen eines breiten Mittelstands in die Vernetzung mittelständischen Herstellern wie Lancom oder TDT aus Niederbayern eine hervorragende Ausgangslage verschaffen, mit ihren Partnernetzwerken die industrielle Digitalisierung voranzutreiben.
Vertrauen in stabile, sichere und finanziell attraktive Systeme von Familienbetrieben, die mit ihren Kunden einen engen und personellen Austausch auf Augenhöhe pflegen, dürfte neben dem Standortvorteil ein zusätzlicher Pluspunkt für Industriekunden sein, die sich meist langfristig an einen Digitalisierungspartner binden wollen.