Am 7. und 8. Dezember 2010 traf sich die ITSM-Szene (IT-Service-Management) bei der Jahrestagung des IT Service Management Forums (ITSMF e.?V.) in Darmstadt. Die Besucher konnten sich in zahlreichen Hersteller- und Anwendervorträgen sowie bei über 30 Ausstellern informieren. LANline befragte Vorstand und Geschäftsführung des ITSMF über aktuelle Entwicklungen rund um das ITSM.
Am 7. und 8. Dezember 2010 traf sich die ITSM-Szene (IT-Service-Management) bei der Jahrestagung des IT Service Management Forums (ITSMF e.?V.) in Darmstadt. Die Besucher konnten sich in zahlreichen Hersteller- und Anwendervorträgen sowie bei über 30 Ausstellern informieren. LANline befragte Vorstand und Geschäftsführung des ITSMF über aktuelle Entwicklungen rund um das ITSM.
Am 7. und 8. Dezember 2010 traf sich die ITSM-Szene (IT-Service-Management) bei der Jahrestagung des IT Service Management Forums (ITSMF e.?V.) in Darmstadt. Die Besucher konnten sich in zahlreichen Hersteller- und Anwendervorträgen sowie bei über 30 Ausstellern informieren. LANline befragte Vorstand und Geschäftsführung des ITSMF über aktuelle Entwicklungen rund um das ITSM.
In der Kongresshalle Darmstadtium (benannt nach dem von Darmstädter Forschern entdeckten chemischen Element) konnte das ITSMF rund 400 Besucher zu Information und Diskussion von ITSM-Themen locken – und dies, obwohl zeitgleich in Dresden der nationale IT-Gipfel stattfand. In seiner Eröffnungs-Keynote beschrieb Karl-Heinz Neumann von der Munich Re Group, wie der Münchner Rückversicherer seine Expansion in Nordamerika meisterte. Durch Zukäufe stieg die Zahl der US-Hauptstandorte von vier auf acht, die der Mitarbeiter von 2.400 auf 7.000 und die der Service-Desk-Fälle von 14.000 auf 64.000 pro Monat. Die dadurch bedingte Restrukturierung der IT-Abläufe war laut Neumann das bislang größte IT-Projekt der Munich Re. ITSM und die ITSM-Best-Practice-Sammlung ITIL (IT Infrastructure Library) seien „“essenzielle Voraussetzungen für so ein Projekt““. Die IT des Hauses schuf dafür ein eigenes „“Target Operating Model““, abgeleitet aus dem Service-Lifecycle.
Auf die Keynote folgte ein Vortragsprogramm mit Anwenderforen zu den Themen „“IT-Industrialisierung umgesetzt““, „“Wertorientierte Steuerung im ITSM““, „“Kundenbegeisterung““ und „“ITSM-Wisdom – Lessons Learnt““. Umrahmt wurde es von einer Ausstellung, in der sich neben dem ITSMF e.V. und dessen Ableger ITSMS GmbH 30 Aussteller präsentierten, darunter Axios, Compuware, Dimension Data, FNT, Helpline, IBM, IET, Matrix42, Microsoft, Numara oder auch Plain IT mit Cherwell.
Am Rande der Tagung diskutierte LANline mit ITSMF-Vorstand Steven Handgrätinger und ITSMF-Geschäftsführer Hans-Peter Fröschle die Entwicklungen auf dem IT-Markt. Das Thema ITSM sieht Steven Handgrätinger in Deutschland zunehmend gut positioniert, erkenntlich zum Beispiel an der wachsenden Zahl von Ausschreibungen der öffentlichen Hand, die gezielt ITSM und ITIL umfassen. Hans-Peter Fröschle betonte, dass das ITSMF sich künftig stärker um den Brückenschlag zu angrenzenden Themen wie Cloud, Social Media und Mobility kümmern müsse, was er auf die Formel „“ITSM x““ brachte. Als Beispiel nannte er „“ITSM Mobility““ und das oft diskutierte Iphone. Dieses sei für viele IT-Organisationen ein „“großes Schreckgespenst““, erlaube es doch eine Self-Service-Software-Provisionierung mit wenigen Mausklicks. Für eine IT-Organisation sieht Fröschle zwei Wege, um hier das Heft in der Hand zu behalten: solche Services selbst anzubieten oder aber zumindest aufzuklären, um Probleme (etwa Sicherheitsrisiken) aufzuzeigen. Das ITSMF will laut Handgrätinger im Jahr 2011 ein Papier zum Thema ITSM und Mobility vorstellen. Zudem soll es unter dem Namen „“ITSMF Live““ eine Reihe eintägiger Veranstaltungen zu verschiedenen Themen geben, darunter eben auch zum Mobile Computing.
Ein wichtiges Ziel des ITSMF ist es laut Fröschle, die Branchensegmentierung des ITSM-Markts stärker in den Fokus zu rücken. So soll es künftig Templates geben, die branchenspezifischen Erfordernissen besser gerecht werden. Denn eine Herausforderung ist es laut Fröschle, allen Beteiligten nicht nur klarzumachen, was wie zu tun ist, sondern auch warum. Dies werde ganz neue Qualifikationen erfordern – und eben auch eine stärkere Branchenorientierung.
Der Trend hin zum Cloud Computing wird laut Fröschle von den IT-Organisationen eine stärkere Beschäftigung mit dem Thema Sourcing erfordern, auf operativer wie auf strategischer Ebene. Das größte Problem liege im Relationship-Management mit externen Providern. „“Das Geschäftsmodell Public Cloud steht und fällt mit der Standardisierung““, so der ITSMF-Geschäftsführer.
IT-Services, die ein Unternehmen standardisiert und damit kostengünstiger von Cloud-Providern beziehen kann, zum Beispiel Office-Applikationen, werden laut Fröschle „“in der Cloud verschwinden““. Für Applikationen, die der Differenzierung eines Unternehmens dienen, sieht er allerdings weiter die unternehmenseigene IT-Organisation in der Verantwortung. Die so entstehenden Hybridlösungen werden sich, warnt Fröschle, als Herausforderung für das Service-Design erweisen.