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Zuwachs nur noch beim Service-Geschäft

Jetzt hat die Krise auch HP erwischt

Wie ein Fels in der Brandung widerstand HP in den vergangenen Monaten der tobenden Wirtschaftskrise. Doch damit ist es jetzt vorbei: Im ersten Quartal gab es erstmals deutliche Miese.

Autor:Redaktion connect-professional • 19.2.2009 • ca. 1:20 Min

Gemeinsam mit IBM, Cisco und einigen anderen IT-Größen konnte Hewlett-Packard in der jüngsten
Vergangenheit den allgegenwärtig schlechten Nachrichten widerstehen. Doch jetzt musste auch HP
eingestehen, dass es nicht immun ist gegenüber dem allgemeinen Wirtschaftstrend.

So gab es in HPs erstem Quartal, das am 31. Januar endete, nur ein mageres Umsatzplus von einem
Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar, was jedoch preisbereinigt ein echtes Minus ist. Damit ist HP
weit entfernt von den sonst zweistelligen Zuwächsen. Beim Gewinn ging es von 2,1 Milliarden
hinunter auf 1,9 Milliarden Dollar.

In vielen Bereichen gab es bei HP ein zweistelliges Schrumpfen. So ging es bei der Personal
Systems Group um 19 Prozent abwärts, hieran hatten die Laptops mit einem Minus von 13 Prozent einen
bedeutenden Anteil.

Der Umsatz im Bereich Storage und Server fiel um 18 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. Um 19
Prozent ging es im Printer-Bereich bergab (
Gartner:
Printer-Geschäft geht in Europa um acht Prozent zurück
) und auch HPs sonst stabile
Software-Sparte musste ein Minus von sieben Prozent hinnehmen.

Einziger Lichtblick war der Service-Bereich, in dem es dank des
EDS-Zukaufs
eine Umsatzverdoppelung und ein Gewinnplus von 1,1 Milliarden Dollar gab. Analysten werten dieses
als Zeichen dafür, dass die IT-Chefs weniger in die eigene Infrastruktur investieren und neue
Lösungen lieber als variable Service-Leistung einkaufen. "Die Nutzung von IT-Services hilft derzeit
den IT-Chefs bei ihren Sparplänen und HP ist hierfür nach der EDS-Integration besten gerüstet",
sagt Gartner-Analyst Martin Reynolds.

"Wir haben uns in diesen verdammt schwierigen Zeiten ganz gut geschlagen", kommentierte HP-Chef
Mark Hurd das Gesamtergebnis des Konzerns.

Trotz des insgesamt enttäuschenden Ergebnis? sehen viele Analysten HP weiterhin gut
positioniert. "Es geht im Moment bei allen abwärts, doch es scheint, dass HP bislang keine
Marktanteile verliert sondern hier und da sogar noch einige Punkte hinzugewinnen konnte", lautet
die optimistische Einschätzung von Reynolds.

Harald Weiss/CZ