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MPLS & Ethernet World Congress 2009, Paris

Juniper und NSN bauen gemeinsame Carrier-Ethernet-Lösung

Schon seit mehreren Jahren unterhalten Nokia Siemens Networks (NSN) und Juniper eine enge Partnerschaft. Allerdings war diese bisher allein vertrieblicher Natur - NSN steht bei Juniper als " größter Wiederverkäufer" im Bericht. Jetzt wollen die beiden Unternehmen Teile ihres Portfolios in einer speziellen Lösung bündeln, die den weltweiten Carrier-Ethernet-Markt adressiert.

Autor:Redaktion connect-professional • 15.2.2009 • ca. 1:35 Min

Netzwerkbetreiber weltweit stecken mitten in der Ablösung ihrer alten TDM-/SDH-Infrastrukturen
zugunsten paketbasierter IP-/Ethernet-Netze. "Dieser Prozess läuft sukzessive und wird sich sicher
noch einige Jahre hinziehen", so Pekka Viirola, Head of Technology, IPT bei NSN. "Viele
Netzbetreiber suchen in diesem Zuge händeringend nach einer Carrier-Ethernet-Lösung, die alle
Dienste auf einem einzigen Netzwerk konsolidiert."

Über die Kooperation mit Juniper will NSN nun diese Vision eines "Unified Carrier-Ethernet"
Wirklichkeit werden lassen.

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Die neue Lösung, mit der NSN und Juniper in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres über ihre
qualifizierten Partner auf die Provider zugehen wollen, umfasst die Ethernet-Services-Router der
MX-Serie von Juniper (Metro-Aggregation) sowie die Carrier-Ethernet-Switches der A-Series
(Metro-Access) und das Netzwerk-Management-System Aspen von NSN.

Als integrierte Lösung soll das Paket etwa Mobilfunk-Providern helfen, ihre derzeit exponentiell
wachsenden Lasten auf der Strecke zwischen Funkmast und Aggregations-Switch (Backhaul) zu
bewältigen. Nach der Aufrüstung ihrer Funknetze mit HSDPA/HSUPA wandert der
Bandbreiten-Flaschenhals im Moment von der Luftschnittstelle auf eben diesen
Backhaul-Abschnitt.

"Wenn die Marktprognose für das mobile Internet in diesem Jahr auch nur annähernd Wirklichkeit
werden, müssen die Mobilfunkbetreiber dringend etwas tun, um ihre Kundschaft nicht mit langen
Wartezeiten zu verprellen", so Viirola. Darüber hinaus soll sich die neue Gemeinschaftslösung auch
für Carrier-Ethernet-basierte Services sowohl von Unternehmenskunden als auch von Privathaushalten
(Triple Play) eignen.

In Sachen Wirtschaftlichkeit soll insbesondere die Stärke der mit Atrica zu NSN gekommenen
Management-Software Aspen zum Tragen kommen. Sie erspart die Konfiguration einzelner Nodes –
stattdessen werden Verbindungen durch einfachen Klick mit dem Mauszeiger generiert. Auch Aufgaben
des Traffic-Engineerings – normalerweise ein zeitraubender Job, der tiefe Fachkenntnis erfordert –
erledigt Aspen automatisch.

"Bis heute ist das Management von Netzen und einzelnen Elementen in Systemen, die von
verschiedenen Herstellern stammen, eine große Herausforderung für Netzwerkbetreiber", so John
Mazur, Ovum Principal Analyst für die Bereiche Switching und Routing. Integriertes
Ende-zu-Ende-Management von Carrier Ethernet und IP sei für Netze der nächsten Generation nicht nur
höchst wünschenswert, sondern eine wesentliche Anforderung.

Stefan Mutschler/wg