Juniper will die RZ-Infrastruktur erheblich vereinfachen
Mit seinen Data Center Infrastructure Solutions forciert Netzwerker Juniper die Konsolidierung von Rechenzentren und die Virtualisierung . Eine geringere Komplexität im Netzwerk soll dabei eine nachhaltige Informationstechnik sicherstellen. Für sein Konzept hat Juniper IBM als strategischen Partner.
Unternehmen müssen immer mehr Benutzern betriebssichere Applikationen und Services zur Verfügung
stellen. Diese wachsenden Anforderungen an die Flexibilität und Performance der
Netzwerkinfrastruktur bei gleichzeitiger Senkung von Betriebskosten und Energieverbrauch werden
häufig erschwert durch veraltete Systemarchitekturen.
Mit seinen Data Center Infrastructure Solutions will Juniper die Netzwerk-Komplexität
entscheidend reduzieren und damit die Gesamtkosten senken. "Im Rechenzentrum gibt es zu viele
Ports, die nur ein Netzwerkgerät mit einem anderen solchen Gerät verbinden", so Mike Banic, Vice
President Marketing von Junipers Ethernet Platforms Products Group , die Situation in den meisten
Rechenzentren. Über die Hälfte der Anschlüsse würden laut Gartner auf diese Weise eingesetzt. "
Hierdurch entsteht ein sehr hoher Aufwand für die Konfiguration und das Management des Netzwerks."
Das Datacenter-Konzept von Juniper umfasst Switching, Routing und Sicherheitstechniken, die alle
unter ein und demselben Netzwerkbetriebssystem, der hauseigenen Junos-Software, laufen. Eine von
Juniper durchgeführte Analyse eines typischen Datacenters mittlerer Größe mit 3000 Servern und
einer Firewall-Kapazität von 125 GBit/s ergab, dass Unternehmen damit ihre Core-Netzwerkgeräte auf
ein Fünftel reduzieren können.
"Für den Kunden bedeutet dies gegenüber jetzigen Netzwerken konventioneller Art bis zu 52
Prozent geringere Kapitalaufwendungen, eine bis zu 44-prozentige Energieersparnis und bis zu 44
Prozent weniger Kühlungsaufwand", verspricht Banic. Außerdem werde 55 Prozent weniger Rack-Platz
benötigt. "Neben einem einfacheren Betrieb sowie mehr Agilität und Effizienz profitieren Anwender
auch davon, dass sie die Einsparungen für die Einrichtung neuer Applikationen und Dienste nutzen
können", argumentiert Banic.
Juniper vereinfacht das Design von Datacenter-Netzwerken mit einer Kombination aus seinen
EX-Switches, MX-Routern und SRX-Service-Gateways. Damit werden Services und Switching-Ebenen im
Datencenter konsolidiert.
Junipers Virtual-Chassis-Technik in den Ethernet Switches der Serie EX-4200 kann dazu – zusammen
mit der Line-Rate-10-GbE-Performance seiner Chassis-Produkte – die Zahl der
Inter-Switch-Verbindungen verringern. Dies reduziert den Equipmentaufwand im RZ bis auf die Hälfte.
Zu den Chassis-Produkten gehören die kommenden Ethernet-Switches der Serie EX-8200 und die bereits
lieferbaren Ethernet-Services-Router der MX-Serie.
Die SRX Services Gateways dienen der Konsolidierung dienstspezifischer Sicherheitsapplikationen
in älteren Netzwerkarchitekturen. "Eine typische Sicherheitslösung mit mehr als zwölf separaten
Appliances lässt sich somit auf eine einzige Plattform reduzieren", so Banic. Die SRX-Lösungen
benötigten dabei weniger als ein Drittel des Rack-Platzes und erzielten dennoch eine bis zu
sechsfache Leistung. Durch die native Integration und Optimierung mehrerer Dienste in einer
Plattform verleihe die SRX-Serie Unternehmen die Flexibilität, neue VPN-, Firewall- und
Intrusion-Prevention-Dienste schnell zu aktivieren.
Durch die Vereinfachung der Netzinfrastruktur lässt sich gegenüber veralteten und komplexen
Infrastrukturen im Datacenter ein weiterer Nachteil vermeiden, der sich laut Banic beispielsweise
bei der Virtualisierung bemerkbar macht: So spielt beispielsweise bei der so genannten
Live-Migration einer Anwendung von einem physischen Server auf einen anderen die Latenzzeit eine
wesentliche Rolle. "In herkömmlichen Netzen sind bei solchen Vorgängen mehrere Netzwerkgeräte
zwischengeschaltet", so Banic. Der Einsatz der Virtual-Chassis-Technik erlaube es nun, die Anzahl
der Hops zu reduzieren. "Die Switches der Serie EX-4200 bieten mit nur 1,96 Mikrosekunden die
branchenweit geringste Latenzzeit", berichtet Banic weiter.
Die Vereinfachung im Betrieb erreicht Juniper, in dem die Bereitstellung, das Management, die
Störungsbeseitigung und die Wartung der Datencenter-Infrastruktur in einem Management-Framework und
unter einem einzigen Betriebssystem zusammengefasst wird: Mit der Junos-Software können Anwender
ein Dutzend oder mehr an komplexen Netzwerkbetriebssystemen durch ein einziges ersetzen. Junos
deckt die gesamte Netzwerkinfrastruktur ab. Dies soll die Betriebskosten um bis zu 25 Prozent
verringern.
Als Servicekomponente wirft Juniper seine Advanced Insight Solutions (AIS) in den Ring: Diese
erlauben es laut Juniper, über die J-Care Technical Services ein automatisiertes Störungsmanagement
u implementieren. Ohne Zutun des Anwenders kann ein Juniper-Techniker eingreifen – dies verkürze
die üblichen Antwortzeiten um Stunden oder gar Tage. Die direkte technische Unterstützung durch
Juniper rationalisiere den Betrieb über die komplette Infrastruktur hinweg. Ein Unternehmen könne
dadurch die Betriebsausgaben deutlich senken und die Verfügbarkeit verbessern.
Stefan Schwögler/wg