Eine stille Revolution verbindet zwei ehemals getrennte Bereiche: die Konvergenz von Betriebstechnik (OT) und Informationstechnologie (IT). Sie ist zu einem der wichtigsten Treiber der digitalen Transformation in so verschiedenen Branchen wie dem Transportwesen und der Energieversorgung geworden.
Mit der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung des Sektors gewinnt die OT-IT-Konvergenz immer mehr an Bedeutung. Die traditionell isolierten Systeme verschmelzen und setzen ein enormes Potenzial für mehr Effizienz, Produktivität und Innovationen frei. Dieser dynamische Prozess hat für Unternehmen und ganze Industrien gleichermaßen bedeutende Auswirkungen. Allerdings sind die Unternehmen dadurch auch neuen, sich weiterentwickelnden Herausforderungen und Cybersicherheitsrisiken ausgesetzt.
Daher müssen geeignete Strategien entwickelt werden, um diese Risiken zu verkleinern und die laufende digitale Transformation nicht zu gefährden. Zuerst sollten Techniken so angepasst werden, dass sich der Übergang nahtlos und das gesamte System sicherer gestaltet.
Um die OT-IT-Konvergenz zu verstehen, muss man zunächst zwischen den beiden unterscheiden können. OT umfasst Systeme und Techniken, die zur Überwachung und Steuerung physischer Prozesse wie Fertigungsstraßen, Kraftwerke und Industrieanlagen eingesetzt werden. Zuverlässigkeit, Echtzeitverarbeitung und Stabilität sind die Hauptkriterien für OT-Systeme.
IT umfasst Computer- und Daten-Management-Systeme, die für Verwaltungs- und Geschäftsabläufe zum Einsatz kommen. Im Mittelpunkt von IT-Systemen stehen Flexibilität, Skalierbarkeit, Datenverarbeitungssysteme und die Fähigkeit, Dienste über dasselbe Netz für verschiedene Unternehmensgruppen unabhängig voneinander bereitzustellen.
Die traditionelle Trennung zwischen OT und IT ergab sich aus ihren unterschiedlichen Zwecken, Anforderungen und Techniken. OT-Systeme legen den Schwerpunkt auf die Stabilität und Kontinuität physischer Prozesse, während IT-Systeme sich auf Datenverarbeitung, Analyse und Konnektivität konzentrieren. Die Konvergenz dieser beiden Bereiche verändert jedoch die Arbeitsweise von Unternehmen.
Mehrere Faktoren treiben die Konvergenz von OT und IT voran:
Effizienz und Kostensenkung: Die Kombination von OT- und IT-Systemen kann zu rationalisierten Abläufen, geringeren Ausfallzeiten und Kosteneinsparungen führen. So können beispielsweise Fernverwaltung und Datenanalyse industrielle Prozesse optimieren und damit Geräteeinsatz und Energieverbrauch reduzieren.
Datengestützte Entscheidungsfindung: Die Integration von OT in IT-Systeme ermöglicht es Unternehmen, große Mengen von Echtzeitdaten aus betrieblichen Prozessen zu sammeln und zu analysieren. Diese Daten können zu einer besseren Entscheidungsfindung beitragen. Zudem mach dies eine vorausschauende Wartung, eine verbesserte Qualitätskontrolle und ein optimiertes Lieferketten-Management möglich. Im EVU-Bereich können Energieversorger Sensoren und andere Geräte einsetzen, um Leistungsdaten für bessere Verteilungsprozesse zu nutzen.
Innovationen: Wer Geräte und Sensoren vor Ort mit IT-Systemen verbindet, fördert Innovationen. Sie ermöglichen die Entwicklung intelligenter Produkte und neuer Funktionen, wie zum Beispiel in autonomen Fahrzeugen, und bieten gleichzeitig die Vorteile der Fernüberwachung und -steuerung. Dies kann insbesondere für Unternehmen von Nutzen sein, die in gefährlichen Umgebungen und in Mobilitätssituationen tätig sind.
Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die OT und IT erfolgreich zusammenführen, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie ihre Prozesse beschleunigen und sich schneller an Marktveränderungen anpassen, schneller auf Kundenanforderungen reagieren und neue Einnahmequellen erschließen.