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Verfahren vor US-Gericht soll zur Sammelklage ausgebaut werden

Microsoft wegen XP-Downgrade verklagt

16. Februar 2009, 23:58 Uhr |

Will man eine ältere Version des Windows-Betriebssystems haben, dann muss man dafür mehr bezahlen. Gegen diese Logik und die Gebühr, die für das Downgrade auf Windows XP fällig wird, wehrt sich jetzt eine Amerikanerin.

Vor einem Gericht in Seattle wurde Klage gegen Microsoft eingereicht. Der Software-Riese muss
sich wieder einmal dem Vorwurf stellen, seine Marktposition missbraucht zu haben: Diesmal geht es
um die Windows-Vista-Bundles auf Computern und Notebooks, die sich nur gegen einen Aufpreis auf das
immer noch beliebtere Windows XP umstellen lassen.

Die Klägerin Emma Alvarado hatte einen Rechner von
Lenovo erstanden, auf dem Windows Vista
vorinstalliert war. Für den Wechsel auf Windows XP musste sie 59,25 Dollar extra zahlen. In der
Klage wird Microsoft vorgeworfen, die ungebrochene Nachfrage nach Windows XP auszunutzen und sich
mit Downgrades eine goldene Nase zu verdienen. Der Softwareanbieter würde Kunden erst zum Kauf von
Vista-PCs zwingen und anschließend für das Downgrade zusätzliche Gebühren fordern. Die Redmonder
hätten sogar die Frist für Windows XP verlängert, um sich diese Einnahmequelle nicht entgehen zu
lassen.

Microsoft hält dagegen, dass man selbst gar
kein Downgrade-Programm anböte, sondern lediglich in seiner Softwarelizenz eine Möglichkeit zum
Wechsel auf den Vorgänger eingebaut hat. Die Ausführung und die Gebührenstruktur dafür lägen
allerdings bei den jeweiligen Partnern. Deshalb könne der Konzern auch keinen direkten Nutzen aus
der Misere der Anwender ziehen. Ob die Richter dieser Argumentation folgen, bleibt abzuwarten. Die
Klage soll derweil noch zur Sammelklage ausgebaut werden, der sich weitere verärgerte Kunden
anschließen können.

Jacqueline Pohl/wg