Netzelemente werden virtuell
Network Functions Virtualization (NFV) verspricht nichts weniger, als die Art und Weise zu revolutionieren, wie Kommunikationsnetze aufgebaut und betrieben werden. Automatismen können den Netzbetrieb und das Erschließen neuer Geschäftsfelder vereinfachen, Betreiber mithin agiler machen.Wenn heute von Netzvirtualisierung die Rede ist, denkt man sofort an Cloud-Computing oder auch SDN (Software-Defined Networking). SDN ist in der ITK-Branche ein Hype-Thema. Nun gibt es ein weiteres Drei-Buchstaben-Kürzel, das inhaltlich auf den ersten Blick SDN zum Verwechseln ähnlich zu sein scheint: NFV, Network Functions Virtualization. Vor einem Jahr präsentierten in Darmstadt 13 große Kommunikationsnetzbetreiber ein Whitepaper, das als "Geburtsurkunde" des entstehenden Standards gelten kann. Im Januar 2013 konstituierte sich mit der NFV Industry Specification Group (ISG) eine Arbeitsgruppe innerhalb des Europäischen Instituts für Telekommunikationsnormen (ETSI). Über 100 Unternehmen, darunter alle großen Netzbetreiber und ITK-Hersteller, beteiligen sich mit großem Schwung an dieser Initiative. Bei NFV geht es darum, Netzelemente zu virtualisieren, um unabhängig von der Hardware zu werden. Netzfunktionen, die heute als Hardware verfügbar sind, sollen in Zukunft rein softwarebasiert sein und sich in einer Private Cloud der Netzbetreiber befinden, die diese über ihr Gebiet verteilen. Die Grundidee der Netzbetreiber bei NFV ist es, die Cloud-Prinzipien, die sich im IT-Bereich immer mehr durchsetzen, auch auf die TK-Infrastruktur anzuwenden. Die Mehrzahl der Netzelemente im Mobilfunk, für Telefoniedienste und für Breitbandinternet bestehen heute aus speziell entwickelter Hardware und darauf abgestimmte Software in einem Gerät. Sie erfüllen dabei hohe, genau definierte Anforderungen an Leistung, Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit, die direkt mit Service Level Agreements (SLAs) verknüpft sind. Anschaffung und Betrieb dieser Netzelemente und Erweiterung der Kapazitäten sind aufwendig un

