Trotz Krise: Anwender zahlen Aufpreis für umweltfreundliche Geräte
Der Trend zu umweltfreundlicher und energieeffizienter Informationstechnik (Green IT) ist in Deutschland trotz der Wirtschaftskrise ungebrochen: Fast 60 Prozent der Deutschen sind bereit, für " grüne" Geräte einen Aufpreis zu zahlen. Jeder Fünfte würde beim Kauf von ITK-Produkten wie Rechnern, Druckern oder Handys über zehn Prozent mehr ausgeben, eine kleine Minderheit von vier Prozent der Verbraucher sogar über 20 Prozent mehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Branchenverbands Bitkom.
Im Februar hat das Marktforschungsinstitut Aris im Bitkom-Auftrag 1.000 Personen über 14 Jahre
befragt. "Die hohen Strompreise und die Diskussion über den Klimawandel haben bei vielen
Verbrauchern zu einer dauerhaften, verstärkten Nachfrage nach umweltfreundlichen Hightech-Produkten
geführt – auch in wirtschaftlich harten Zeiten", so Martin Jetter, Mitglied des
Bitkom-Präsidiums.
Laut der Umfrage ist ein niedriger Energieverbrauch für 84 Prozent der Kunden ein wichtiges oder
sehr wichtiges Kaufkriterium. 80 Prozent der Befragten legen einen großen Wert auf gute
Umwelteigenschaften wie eine leichte Entsorgung. Die Bedeutung beider Kriterien hat sich im
Vergleich zur Befragung vor einem Jahr sogar leicht erhöht – trotz problematischer Wirtschaftslage.
"Umweltfreundlichkeit hat für Verbraucher beim Kauf von ITK-Geräten weiterhin fast die gleiche
Bedeutung wie Leistung oder Preis", so Jetter.
Der Thematik widmet die Cebit dieses Jahr die "Green IT World" in Halle 8. Im Mittelpunkt der
Green IT World stehen zwei Fragen: Wie lässt sich die Energieeffizienz der IT-Systeme steigern? Und
wie kann der intelligente Einsatz von IT die Energieeffizienz in Anwenderindustrien erhöhen?
Zu diesen Fragen präsentieren zahlreiche Unternehmen Lösungen, darunter Alcatel-Lucent, BT,
Deutsche Telekom, Fujitsu Siemens, Hitachi, IBM, Nokia Siemens Networks und Sun. Im Fachforum
finden vom 3. bis 8. März Vorträge und Podiumsdiskussionen rund um Green IT statt, unter anderem
mit Prof. Klaus Töpfer, dem früheren Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Der
Höhepunkt soll die gemeinsame Jahreskonferenz "Nachhaltigkeit in der digitalen Welt" von
Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt und Bitkom am 5. März sein, zu der auch
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und die OECD erwartet werden.
LANline/wg