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Xpedi Smarq im Praxistest

Verwaltung per USB-Stick

An Werkzeugen zur Verwaltung der IT-Ressourcen herrscht kein Mangel. Smarq, ein Produkt des Landshuter Start-up-Unternehmens Xpedi, verfolgt dabei einen besonders minimalistischen Ansatz: Das Tool umfasst nur wenige Megabyte und lässt sich direkt - also ohne vorherige Installation - von einem USB-Stick starten.

Autor:Johann Baumeister/wg • 22.11.2006 • ca. 4:15 Min

Smarq umfasst die Funktionen der Inventarisierung sowie der Replikation von Daten und
Verzeichnissen. Zu einem gewissen Grad deckt es auch Aspekte der Softwareverteilung,
Lizenzverwaltung und Fernwartung ab. Das Nutzerspektrum wird damit vor allem im mittelständischen
Segment liegen. In Großunternehmen mag Smarq durch die Echtzeitüberwachung von Rechnersystemen
punkten.

Kleiner geht’s kaum

Die Architektur des Tools fußt auf drei Komponenten: einem zentralen Server, der
Verwaltungskonsole sowie den Agenten auf den zu verwaltenden Geräten. Das zentrale Element ist der
Smartq-Server mit der nachgeschalteten Datenbank zur Ablage der Konfigurations- und
Sicherheitseinstellungen, dem Inventar und den Aufträgen. Ein herausragendes Merkmal von Smarq ist
seine Größe – oder besser Kleinheit. Die uns per E-Mail zur Verfügung gestellte Setup-Datei umfasst
zirka 3 MByte. Hinzu kommt eine derzeit noch in der Detaillierung befindliche Dokumentation von
weniger als 2 MByte.

Ähnlich bescheiden fallen die Voraussetzungen an das Basissystem aus: Der Hersteller gibt an,
die Software sei auf allen Windows-Derivaten ab Win-dows NT 4.0 SP 6 lauffähig. Getestet haben wir
es auf einem Verbund von virtuellen und physischen Rechnern mit den Betriebssystemen Windows 2000
Server, Windows 2000 Professional und Windows Server 2003.

Der Smarq-Server ist zunächst per Setup traditionell zu installieren. Die Agenten lassen sich
entweder zentral vom Server verteilen oder über lokale Ins-tallationen und Logon-Skripts
ausbringen. Die Verwaltungskonsole wiederum muss der Administrator nicht installieren: Sie ist
durch den Aufruf der .exe-Datei direkt zu starten. Sie interagiert über das Netzwerk mit dem Server
und den Agenten, darf aber natürlich auch auf dem Smarq-Server liegen. Dieser Arbeitsmodus
ermöglicht auch eine Fernwartung des gesamten Smarq-Verbunds mittels USB-Stick. Die Übertragung der
Daten zwischen den Systemen erfolgt SSL-verschlüsselt und stark komprimiert, sodass auch geringe
Bandbreiten (ISDN, GPRS) ausreichen.

Interessanter Ansatz

Das Konzept von Smarq ist durchaus interessant, denn in der Regel erfordern die
Managementkonsolen der traditionellen Systemverwaltungslösungen entweder eine Installation auf
einem Rechnersystem, oder aber sie liefern dem Systemverwalter HTML-Seiten. HTML-Darstellungen
weisen jedoch Schwächen in der GUI, Benutzerführung, Sicherheit und Geschwindigkeit auf.

Die Installation der Serverkomponente auf einem Windows 2000 Server ist schnell vorgenommen. Die
Client-Agenten lassen sich anschließend ebenso flott vom Server verteilen. Im Test waren dies
Agenten für Windows 2000 Professional und Windows Server 2003. Hier bietet der Hersteller
verschiedene Modi an: Der einfachste Weg ist die Verteilung durch die Gruppierung per
Windows-Domäne. Ebenfalls möglich ist die direkte Adressierung einzelner Clients über den
Rechnernamen oder die IP-Adresse. Dazu hat der Hersteller dem Werkzeug einen Netzwerk-Scanner
beigepackt.

Die gefundenen Rechner sind anschließend in Gruppen zusammenzufassen. Bereits vorhanden sind die
Gruppen Server, Workstations und Geräte mit Smarq-Client. Der Benutzer kann eigene Gruppen aufbauen
und diese den Geräten zuweisen. Den Gruppen wiederum ordnet er im nächsten Schritt die Aufträge zu.
Dazu liefert der Hersteller bereits mehrere vordefinierte Aufträge zur Inventarisierung und
Datenreplikation mit. Die Inventarisierung setzt sich aus der Inventur der Hardware, der
Ressourcen, der Programmnutzung, der Software und der Dienste auf den verwalteten Systemen
zusammen. Die hier ermittelten Werte entsprechen jenen, wie sie meist auch von ähnlichen Produkten
dieser Art vorgenommen werden, teils gehen sie aber auch darüber hinaus. Sie reichen von den
Basiswerten der Hardware, wie etwa des Mainboards, der CPU, des Speichers bis hin zu den Batterien
von Notebooks, der Auslagerungsdatei oder der Registry. Vorteile gegenüber Win-dows-Bordmitteln
bietet das Tool durch die einfache Ermittlung von Parametern sowie durch seine Berichte und die
Korrelation der ermittelten Daten. Die Möglichkeit, Werte zu variieren, erlaubt zudem eine aktive
Verwaltung entfernter Rechner. Mittels Wake on LAN sind Rechner, sofern sie über die notwenige
Hardware verfügen, auch remote einzuschalten und zu verändern.

Kontinuierliche Inventarisierung

Durch die fünf vordefinierten Aufträge erfolgt eine laufende Inventarisierung aller Daten der
überwachten Geräte. Die Aufträge selbst verwaltet der integrierte Jobmanager. Weitere und spezielle
Aufträge sind durch den Administrator anzulegen. Er bestimmt mittels Angaben zu Zeiten, Filtern und
Umfang, was zu ermitteln ist. Durch ein als Live Eye bezeichnetes Echtzeit-Monitoring ist der
Status eines Rechners immer zeitnah zu erfragen. Die Client-Agenten melden Änderungen automatisch
an den Server. Eine Kompression und Reduktion der zu übertragenden Datenmenge soll die Netzwerklast
gering halten. Zudem liefert Smarq allerdings auch Informationen über die ausgetauschten
Datenmengen und die Bandbreitenverwendung. Letztere lässt sich einschränken.

Alle Statusmeldungen werden als UDP-String versandt. Die Replikation von Dateien über
Rechnergrenzen erfolgt als TCP-Pakete. Die gebotenen Informationen decken, wie erwähnt, alles
Wissenswerte über den Client ab. Dazugepackt hat der Hersteller im unteren Konsolenbereich ein
Statusfenster, das über die laufende Aktionen Auskunft gibt, sowie eine Möglichkeit zum Chat
zwischen den Administratoren. Ferner protokolliert der Agent Information zur Programmnutzung auf
den Clients und liefert diese an seinen Server. Diese Werte liefern die Grundlage für die
Lizenzverwaltung.

Schön gelöst ist das GUI samt Bedienung. Die gebotenen Informationen lassen sich in
unterschiedlichen Sichten und Gruppierungen anzeigen. Ausgaben sind ferner in HTML, RTF, Text und
dem CSV-Format möglich. Die Replikation von Daten zwischen Rechnern kann 1:1 oder in
Mehrfachbeziehungen erfolgen. Auch dies läuft über zu definierende Aufträge und umfasst im
Wesentlichen die Verzeichnisse auf den Quell- und Zielservern, die Zeiten und Häufigkeiten.

Der dritte Aufgabenblock sind die Command Jobs. Sie entsprechen den Batch-Dateien. Gesteuert
durch den Jobmanager, werden sie auf die Clients verteilt und dort ausgeführt.

Preise

Die Vollversion Smarq Professional kostet pro Rechner maximal 45 Euro, für die Basisversion
Smarq light sind lediglich 14 Euro zu bezahlen. Ferner bietet der Hersteller eine kostenlose, aber
limitierte Testversion zum Download.

Fazit

Das kompakte Tool Smartq ist sehr einfach in Betrieb zu nehmen, vermisst aber dennoch keine
Leistung. Die Software bietet alle praxisrelevanten Informationen über die verwalteten Geräte und
ermöglicht eine Fernwartung von Rechnersystemen. Durch integrierte Automatismen können viele
Verwaltungsarbeiten ohne Beisein des Administrators erfolgen.

Info: Xpedi Tel.: 0871/966687-27 Web: www.xpedi.com