Weniger Mega-Deals: Outsourcing-Vorhaben schrumpfen
Dass Anwenderfirmen nicht mehr zu umfangreichen Mega-Outsourcing-Deals tendieren, bestätigt IDCs jüngste Analyse der Top-100-Auslagerungsvorhaben in 2007. Danach ist der Vertragswert der 100 größten Outsourcing-Deals um fast 40 Prozent geschrumpft: von 96,2 Milliarden Dollar in 2006 auf 58,6 Milliarden in 2007. Auch die reine Zahl der echten Mega-Deals mit einem Vertragswert von über einer Milliarde Dollar hat sich stark verringert: Von 29 auf 14.
Nach Zählungen von IDC und der Experton Group entscheiden sich Unternehmen weltweit besonders
häufig für IBMs Global-Services-Arm als Outsourcing-Partner. Neben anderen US-Firmen wie HP/EDS
spielen aber auch europäische Anbieter wie BT, T-Systems und Logica eine wichtige Rolle. Mehr zum
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Von den Top-100-Auslagerungsprojekten konnte sich IBM Global Services 14,3 Prozent der Umsätze
schnappen. Auf Platz zwei folgt BT (11,7 Prozent) und auf Rang drei der HP-Zukauf EDS (10,6
Prozent). Auch bei der Zahl der Top-100-Deals liegt IBM mit 16 vor EDS (zehn) und BT (neun).
Und auch im dritten Quartal 2008 liegt IBM in der Anwendergunst weiter vorne, wie Expertons
Outsourcing-Tracking zeigt. Danach haben sich 25 auslagernde Firmen für IBM entschieden. Danach
folgen CSC (12), Logica (11) sowie ACS und T-Systems (jeweils acht Abkommen). Im zweiten Quartal
2008 waren IBM, AT&T, HP und CSC am häufigsten genannt worden.
Im Teilbereich des Application-Managements – also Entwicklung, Wartung und Verbesserung von
Anwendungen – sehen die Analysten von PAC jedoch zumindest in Westeuropa den hiesigen Dienstleister
Logica vorn. Dazu hätten nicht zuletzt die die jüngsten Übernahmen in Frankreich (Unilog) und
Skandinavien (WM-Data) sowie die Stärkung der globalen Lieferkapazitäten beigetragen. Als weitere
Application-Managementgrößen in Westeuropa führt PAC die US-Anbieter Accenture und IBM sowie die
europäischen Wettbewerber Capgemini und Atos Origin an.
Armin Barnitzke/wg