»Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen«
»Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen«

- »Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen«
- »Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen« (Fortsetzung)
Herr Volk, das Unternehmen IDS Scheer ist durch die Zusammenarbeit mit dem Applikationsriesen SAP in die Position gekommen, in der es heute ist.
SAP war sicherlich ein Enabler, um unseren Wert am Markt darzustellen. Aber es sind die Kunden, die bestimmen, dass das Thema Business Process Management IT-Entscheidungen treiben soll. Es ist klar, dass SAP, aber auch die anderen Partner, die wir jetzt haben – etwa Oracle, Microsoft, BMC oder Tibco –, bei den Kunden etabliert sind. Und wir werden von den Kunden aufgefordert, Lösungen zu bieten, die den Bestand und auch Zukunftsinvestitionen unterstützen. Wir arbeiten mit SAP auch heute im Rahmen einer strategischen Partnerschaft eng zusammen. Aris sollte jedoch primär unabhängig von der ausführenden Technologieplattform sein.
Aber wenn man SAP-Software einsetzen will, dann braucht man schon fast Ihre Werkzeuge.
Ja, aber das ist natürlich von der Entscheidungsform beim Kunden her anders. Mit Aris kann ich die Modellierung und das Geschäftsprozessmanagement unabhängig von der IT abdecken. Business Process Management ist ein separater Markt mit eigener Dynamik. Und dort gilt: BPM-Entscheidungen sollen nicht IT-Entscheidungen in der Form treiben, dass sie einen spezifischen IT- oder Applikationsanbieter zur Folge haben. Sondern BPM soll in die Lage versetzen, zu entscheiden, wie die IT aufgebaut werden soll. Das zweite ist: Natürlich muss die IT die BPM-Technologie unterstützen, ansonsten malt man nur Bilder und in der Praxis passiert etwas anderes. Diese Verbindung muss man schaffen.
Den Markt für Geschäftsprozessmodellierung gibt es schon lange, aber er ist klein und wächst nur wenig. Inwieweit sehen Sie trotzdem gute Perspektiven?
Bei der reinen Prozessmodellierung geht es um spezielle Tools. Business Process Management dagegen ist ein wesentlich größerer Markt und ein wichtiges Thema für jedes Unternehmen. Modellierung allein reicht nicht. Modelle müssen mit den fachlichen Anforderungen der einzelnen Abteilungen abgeglichen werden, und man muss die Abläufe im Unternehmen flexibel verändern können. Modellierung ist die Voraussetzung für das anschließende Management und damit die Eintrittskarte für einen ganzheitlichen BPM-Ansatz.
Die Middleware-Anbieter, die sich vor einigen Jahren auf das Thema EAI gestürzt haben und heute bevorzugt von SOA sprechen, haben ebenfalls Modellierungswerkzeuge in ihrer Produktpalette. Wieso sollen die Anwender dann zusätzlich ein Modellierungspaket von IDS Scheer kaufen?
Die Modellierungstechnologien der Middleware-Anbieter erlauben es, Prozesse speziell auf ihre Technologie hin zu modellieren. Die wesentliche Investition für einen kompletten BPM-Ansatz besteht in der Dokumentation und Modellierung der Prozesse. Das heißt, wenn Sie die Prozesse in Abhängigkeit von einem Middelware-Anbieter modelliert haben, ist schon eine wesentliche Investition getätigt. Allerdings können Sie diese Investition nur im Zusammenhang mit der Middleware des betreffenden Anbieters nutzen, also nur für einen Teil der gesamten IT-Architektur.