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»Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen« (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 23.9.2007 • ca. 2:35 Min

Inhalt
  1. »Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen«
  2. »Automatisierung und Verbesserung der Prozesse hängen zusammen« (Fortsetzung)

Die Modellierungswerkzeuge der Middleware-Anbieter sind also nur für deren Technologien geeignet?
Ja, das ist deren Ansatz. Sie sagen zwar, man müsse Business Process Management machen. Aber die Kunden merken, wenn sie bei der Umsetzung eine andere Technologie verwenden wollen, müssen sie das Gleiche nochmal modellieren. Das ist der wesentliche Grund, warum wir eine Open-BPM-Strategie umsetzen. Bei Aris muss man sich nicht auf eine bestimmte IT-Infrastruktur festlegen. Das kommt den meisten Kunden, die heterogene Umgebungen haben, entgegen. Da bei Business Process Management immer wieder neue Prozesse und Prozessänderungen zu modellieren und zu dokumentieren sind, muss man sicherstellen, dass dieser Aufwand nur einmal betrieben werden muss. Da kommen wir ins Spiel, das ist unser Markt.

Gibt es Wettbewerber, die genauso positioniert sind wie Ihr Unternehmen?
Ja, die gibt es, allerdings fehlt diesen Wettbewerbern die enge Integration mit den IT-Anbietern, wie wir sie zur Verfügung stellen. Zusätzlich bieten wir Funktionen zum Auswerten und Kontrollieren von Geschäftsprozessen an. Dieses Alleinstellungsmerkmal erlaubt unseren Kunden, kontinuierliche Verbesserungen zu messen und umzusetzen.

In welchen Gebieten sehen Sie besondere Wachstumschancen?
Im Beratungsbereich bei Business Intelligence und serviceorientierten Architekturen sowie bei Business Process Management. Wir sehen auch die Synergieeffekte zwischen dem Beratungs- und dem Produktbereich, vor allem beim Business Process Management, wo wir die Nummer eins sind. Des Weiteren sehen wir Wachstumschancen in den Märkten, in denen wir bislang weniger vertreten sind. Wir sind sowohl bei den Umsätzen als auch bei den Mitarbeitern noch sehr deutschland- und europalastig. Die neuen Märkte für uns sind Amerika und Asien, da sehen wir riesige Wachstumschancen.

Wie schlagen sich die erwähnten Wachstumsthemen in Ihrer Produktplanung nieder?
Bei SOA haben wir mit unserem Aris SOA Architect den ersten Schritt schon gemacht. Wir sehen deutlich, dass wir den Kunden ermöglichen müssen, die SOA auch in ihrer Geschäftswelt abzubilden. Oft haben die Unternehmen existierende Applikationen und wollen nun Web Services anbieten. Dann geht es darum, welche Services welchen Teil des Geschäfts unterstützen. Wie muss der Ablauf der Web Services hintereinander sein, um den Geschäftsprozess fachlich korrekt abzubilden? Die Services sind im Sinn von Modularität so gedacht, dass sie spezifische Themen abdecken. Die Frage ist dann: Wie muss man den Ablauf der Services steuern, sodass dies dem Geschäftsmodell entspricht? Und dafür haben wir in der Aris-Produktlinie den SOA Architect.

Und das Thema Business Intelligence?
Wir können Prozesse messen und sprechen von Process Intelligence. Das ist komplementär zu Business Intelligence und Corporate Performance Management, wo es darum geht, Daten und Ergebnisse zu messen und zu analysieren. Wir können zusätzlich die Prozessdaten liefern und somit analysieren, wann und wie genau die einzelnen Prozesse betriebswirtschaftlich abgelaufen sind. So können die Anwender herausfinden, wo in ihrem Unternehmen, in ihrer Organisation der Schwachpunkt ist. Das heißt: welcher Prozess dafür verantwortlich ist, dass sich auf der CPM-Ebene ein Problem gezeigt hat.

Haben Sie eine Vorstellung, wie viel Nutzen die Automatisierung, also die Einführung der Software, bringt und wie viel die Prozessverbesserung beiträgt, die im Zuge der Einführung der Software stattfindet?
Das ist interdependent und situativ. Es gibt viele Situationen, in denen Kunden Prozessmanagement über ein Projekt eingeführt haben. Zum Beispiel werden dann im Rahmen einer SAP-Einführung oder eines Updates die existierenden Prozesse dokumentiert. Da hat die Software durch die Automatisierung natürlich schon viel gebracht. Aber die Software hat auch deshalb mehr gebracht, weil man verstanden hat, wie man sie entsprechend der Anforderungen der Fachbereiche einsetzt. Und jetzt zu trennen, was hat die Software-Automatisierung gebracht und was die Prozessverbesserung – das ist sehr schwer. Das ist nämlich genau der Punkt, das hängt zusammen.