Über-Automatisierung gefährdet Flexibilität der Produktionsprozesse
Gerade Fertigungsunternehmen laufen Gefahr, durch einen zu hohen Automatisierungsgrad der Produktion ihre Flexibilität zu verlieren. Dies macht sie zu starr gegenüber den Anforderungen des Marktes und gefährdet somit ihre Wettbewerbsfähigkeit.

- Über-Automatisierung gefährdet Flexibilität der Produktionsprozesse
- Flexibilität als erfolgskritischer Faktor
In einer aktuellen Studie des Software- und Beratungsunternehmens Felten Group geben knapp vier von fünf der befragten Firmen zu Protokoll, dass die Notwendigkeiten flexiblerer Produktionsverhältnisse für sie in letzter Zeit gestiegen sind. 44 Prozent sagen sogar, dass die Flexibilitätsansprüche der Kunden deutlich zugenommen haben. Sich selbst stellen die Unternehmen dabei allerdings kein sonderlich gutes Zeugnis aus, da sie diesen Anforderungen meist nicht voll Rechnung tragen können: Bei nur 20 Prozent der Unternehmen herrscht die geforderte gute bis gute Flexibilität in den Produktionsprozessen vor, ein weiteres Viertel der Betriebe bezeichnet sie zumindest noch als befriedigend. Mit 55 Prozent weist jedoch die Mehrheit der Befragten auf deutliche Schwächen hin und spricht von einer unzureichenden Flexibilität in der eigenen Produktion.
Als Ursachen für die Probleme werden hauptsächlich ein zu hoher Automatisierungsgrad in der Produktion und keine ausreichende technische Unterstützung – beispielsweise fehlende MES-Lösungen – für das Produktionsmanagement genannt. Dies beklagen 62 bzw. 59 Prozent der Unternehmen. Aber auch eine geringe Integration der Business- und Produktionsprozesse sowie statische Verhältnisse in der Organisation zählen für jeden Zweiten zu den Gründen einer mangelnden Flexibilität. Werner Felten, Geschäftsführer des MES-Softwarehauses, sieht denn auch deutliche Erfordernisse für eine Korrektur der Strategien im Produktionsmanagement.