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»Chancen durch Farblaser-MFGs«

»Chancen durch Farblaser-MFGs«. Die Drucker-Marktanteile des japanischen Elektronikkonzerns Epson sind in Deutschland geringer als im europäischen Vergleich. CRN-Redakteur Armin Weiler sprach in einem Exklusiv-Interview mit Epson-Europa-Chef Ramon Ollé über die besonderen Herausforderungen des deutschen Markts sowie die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Autor:Redaktion connect-professional • 4.5.2005 • ca. 2:00 Min

»Chancen durch Farblaser-MFGs«

CRN: Vor knapp zwei Jahren hat der Präsident von Epson Deutschland, Giulio Rentocchini, im CRN-Interview für das Geschäftsjahr 2004/2005 einen Marktanteil von 25 Prozent in Stückzahlen bei Druckern angekündigt. Dieses Ziel wurde offensichtlich nicht erreicht.

Ollé: Das ist richtig. Wir sind allerdings nicht besonders weit von der 25-Prozent-Marke in Deutschland entfernt. Ich bin mir sicher, dass wir unsere Marktanteile weiter ausbauen. In den letzten zwei Jahren konnten wir uns beispielsweise mit fast 50 Prozent Marktanteil schon als Nummer eins beim Fotodruck etablieren. Auch im Farblaser-Segment sind wir mit 23 Prozent auf einem guten Weg.

CRN: Trotzdem hinkt Epson in Deutschland bei Druckern im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch immer hinterher. Was macht den deutschen Markt so schwierig für Sie?

Ollé: In anderen Ländern haben wir eine lange Geschichte. Die erforderliche Infrastruktur wurde dort kontinuierlich ausgebaut. In sechs Schlüsselregionen stehen wir gut da. Für Deutschland und Großbritannien besteht Nachholbedarf. Der deutsche Markt ist schwierig. Er ist auf Handelsseite stark fragmentiert und sehr preissensibel. Außerdem ist HP in Deutschland wesentlich stärker präsent als in anderen Ländern. Wir wollen mit verbessertem Support und Service sowie mit Business-Produkten Boden gewinnen. Mit den nun vorgestellten Geräten im Farblaser- und Farblasermultifunktionsbereich sehe ich da gute Chancen.

CRN: Seit rund drei Jahren setzt Epson in den europäischen Ländern verstärkt auf einheimische Manager, wo früher Japaner im Einsatz waren. Hat sich dieses Konzept bewährt?

Ollé: Hundertprozentig. Wir sind nicht nur ein japanisches, sondern auch ein multikulturelles Unternehmen. Mit Henning Ohlsson an der Spitze des deutschen Teams sind wir sehr gut aufgestellt. Auf Europa-Ebene versuchen wir, die Vorteile der jeweiligen Länder zu vereinen. Als japanisches Unternehmen können wir hier in Europa sehr unabhängig agieren.

CRN: Epson ist nicht nur bei Druckern aktiv. Was können wir in Zukunft erwarten?

Ollé: Imaging ist das übergreifende Thema. Wir sind in den Bereichen Imaging auf Papier mit Druckern, Imaging auf Glas durch Display und mit Imaging über Projektion durch unsere Daten/Video- und Home-Cinema-Projektoren aktiv. Seit langem sind wir einer der führenden Hersteller von Displays für Digitalkameras und Mobiltelefone. Bis 2008 werden wir dann marktreife großformatige Displays mit OLED-Technologie anbieten können.

CRN: Zu Imaging gehören auch Digitalkameras. In diesem Segment sind Sie nur mit einem Gerät im High End vertreten. Ist das nicht zu wenig?

Ollé: Die »RD-1«, auf die Sie anspielen, ist ein Prestige-Produkt für Liebhaber, mit dem wir unsere Kompetenz demonstrieren, und den kompletten Workflow von der Aufnahme bis fertigen Print abbilden können. Durch Allianzen mit einigen führenden Kameraherstellern sind wir nicht mit eigenen Modellen im Massenmarkt vertreten. Wir sind jedoch als Imaging-Spezialist bei wesentlichen technologischen Entwicklungen beteiligt.

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INFO

Epson Deutschland GmbH
Otto-Hahn-Straße 4, D-40670 Meerbusch
Tel. 02159 538-0, Fax 02159 538-3220
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