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»Der Mittelstand setzt zunehmend auf professionelle BI-Software«

Mittelständler erkennen immer mehr das Potenzial von BI. Das ist die Erfahrung von Mark Zimmermann, Chef der Frankfurter Beratungsfirma Infomotion. Im CRN-Interview erläutert der Experte, dessen Unternehmen Partner von Oracle und Business Objects ist, worauf es bei dem Thema ankommt.

Autor:Michael Hase • 24.5.2007 • ca. 1:05 Min

CRN: Wie weit ist der Mittelstand beim Thema BI?

Zimmermann: Viele Unternehmen haben bereits BI-Plattformen eingeführt. Qualitativ gibt es allerdings noch herbe Unterschiede, vor allem wenn die Lösungen selbst konzeptioniert wurden. Häufig kann das Potenzial dann nicht voll ausgeschöpft werden. Aber der Mittelstand entdeckt mehr und mehr, wofür er BI nutzen kann und setzt dabei zunehmend auf professionelle BI-Software.

CRN: Wo sehen Sie noch Hürden, die der Verbreitung professioneller Lösungen im Wege stehen?

Zimmermann: In erster Linie bei den Budgets. Typischerweise ist Excel schon im Unternehmen etabliert. BI-Tools müssten hingegen gekauft, BI-Plattformen entwickelt werden. Das bedeutet zeitlichen Aufwand und Kosten. Der Mittelstand tut sich erfahrungsgemäß schwerer mit hohen Investitionen.

CRN: Gibt es daneben auch sachliche Barrieren?

Zimmermann: Selbst wenn bereits eine professionelle BI-Plattform eingeführt wurde, hinterfragen die Anwender oft die Kennzahlen aus diesem System. Sie trauen eher ihren eigenen Quellen, etwa selbst erstellten Excel-Listen, als der BI-Lösung. Hier gilt es, Vertrauen in das System aufzubauen. Das ist ein langer Prozess. Daher müssen die Nachvollziehbarkeit der Daten sowie entsprechender Betrieb und Support stets gewährleistet sein.

CRN: Welche grundsätzliche Vorgehensweise empfiehlt sich bei Projekten?

Zimmermann: Ein BI-Projekt sollte stets bei den Anforderungen beginnen, die der Kunde an die Lösung stellt. Dann geht es zu den Daten, typischerweise also zum Data-Warehouse. Dort liegt der Knackpunkt: Nur wer hier »sauber« arbeitet, kann dem Endanwender seine Daten optimal liefern. Der größte Fehler ist zu denken, Datenprobleme könnten mit guten Reporting-Werkzeugen gelöst werden. Die Probleme liegen in den Daten und dort müssen sie auch angepackt werden.