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Interview

»Festplattenmarkt wird sich weiter konsolidieren«

Bernd Breinbauer, Regional Sales Director Central Europe bei Seagate, erläutert im Interview mit <i>CRN</i>, warum sich trotz ständig wachsendem Speicherbedarf der Festplattenmarkt weiter konsolidieren wird und Seagate seine EMEA-Vertriebsstrukturen neu ausgerichtet hat.

Autor:Joachim Gartz • 18.7.2008 • ca. 1:50 Min

Inhalt
  1. »Festplattenmarkt wird sich weiter konsolidieren«
  2. INFO

CRN: Was sind Ihre wichtigsten Ziele als neuer Zentraleuropa-Chef von Seagate?

Breinbauer: Die Kundenstrukturierung und Optimierung der Programme und Preisschemata unserer neuen EMEA-Sales- Struktur liegen mir sehr am Herzen. So erkennt der Channel, dass sich Seagate weiterhin für durchdachte Kundenstrukturen und den davon abhängigen Preissegmenten einsetzt.

CRN: Was steht noch ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste?

Breinbauer: Darüber hinaus möchte ich mich für die Einführung neuer Technologien wie »Full Disk Encryption« oder Festplatten für den Einsatz unter Extrembedingungen stark machen. Außerdem habe ich mir die Teammotivation auf die Fahne geschrieben, denn in Zeiten des Fachkräftemangels ist die langfristige Bindung von »high potentials« an ein Unternehmen besonders wichtig.

CRN: Aus welchem Grund sind zu Ihrem Amtsantritt die Vertriebsbereiche bei Seagate neu verteilt worden?

Breinbauer: Seagate hat seine EMEA-Sales-Struktur neu ausgerichtet: Das heißt, die bisher nach Marktsegmenten aufgestellten Einheiten sind jetzt regional aufgeteilt. Wir haben festgestellt, dass sich starke Konzentrationen von Kunden in bestimmten Regionen herausbilden. Die neue Struktur ermöglicht es uns, unsere Vertriebsabdeckung in den Regionen zu optimieren und unseren Kunden den bestmöglichen Support zu garantieren.

CRN: Sind mit der Umstrukturierung noch weitere Personalentscheidungen verbunden gewesen?

Breinbauer: Im Zuge der Umstrukturierung wurde nicht nur ich zum Regional Sales Director berufen. Kevin O’Dwyer ist Regional Sales Director für Nordeuropa mit Sitz im Seagate-Büro in Marlow bei London, und Jean- Louis Cazenave im Pariser Seagate- Büro wurde zum Regional Sales Director für Süd- und Osteuropa berufen.

CRN: Der Festplattenmarkt scheint schon seit längerer Zeit ganz fest in der Hand von Seagate und Western Digital zu sein. Wird es in Zukunft nur noch zwei Hersteller geben?

Breinbauer: So weit, dass es in nächster Zukunft nur noch zwei Hersteller geben wird, würde ich nicht gehen. Sicher ist jedoch, dass sich der Festplattenmarkt noch weiter konsolidieren wird. Wir haben mal bei Seagate recherchiert: Seit es Festplatten gibt, haben sich auf diesem Markt bislang 247 Firmen in irgendeiner Form mit der Herstellung beschäftigt. Und heute? Neben uns gibt es nur noch sechs nennenswerte Firmen. Wenn man sich den Prozessor- oder Betriebssysteme- Markt anschaut – der hat sich auch auf nur noch zwei bis drei Marktakteure konsolidiert. Ich denke, das wird auch auf dem Festplattenmarkt früher oder später passieren.

CRN: Wie sehen die Pläne von Seagate im Flash-Speicher-Bereich aus?

Breinbauer: Ab 2009 wird auch Seagate SSDs auf den Markt bringen. Der Speichermarkt orientiert sich im Wesentlichen an den Kosten pro Gigabyte. Deshalb werden wir uns zunächst auf SSDs für den Unternehmensbereich konzentrieren, denn für End-User sind sie einfach noch zu teuer und zu anfällig.