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CRN: Zurzeit werden Flash-Speicher zunehmend im Notebook-Segment eingesetzt…
Breinbauer: Bis jetzt jedoch nur mit mäßigem Erfolg. SSDs sind noch eine Schwachstelle im Notebook. Einem namentlich nicht genannten großen Hersteller werden laut Avian Research 20 bis 30 Prozent der SSD-Notebooks retourniert. Gründe dafür sind häufige technische Defekte, und der tatsächliche Leistungsgewinn durch Flash-SSDs entspricht nicht den Erwartungen der Käufer. Wenn es darum geht, große Datenmengen zu einem wirtschaftlich vernünftigen Preis zu speichern, sind Festplatten unersetzlich.
CRN: Plant Seagate in nächster Zukunft noch weitere Firmenakquisitionen?
Breinbauer: Sie verstehen sicher, dass wir dazu keine Aussage treffen werden.
CRN: Der 2,5-Zoll-Markt wächst derzeit sehr stark. Wie sehen Sie die Zukunft für dieses Marktsegment?
Breinbauer: Gerüchten zufolge soll sich Seagate von 3,5 Zoll verabschieden. Dem ist aber nicht so. Das Gerücht ist durch die Aussage eines unserer französischen Mitarbeiters während eines Technical-Workshops in Paris entstanden. Er erwähnte, dass wir uns im Enterprise- Bereich langfristig auf 2,5-Zoll- Festplatten fokussieren werden. Wir verabschieden uns aber nicht allgemein aus dem 3,5- Zoll-Bereich. Fakt ist: Der 2,5- Zoll-Markt wächst zwar stark, aber doch nicht so stark, wie früher prognostiziert. Und vor allem: Er nimmt nach dem 3,5- Zoll-Segment nur die zweite Stelle ein. Aber es ist durchaus real, dass der Forecast für 2,5-Zoll- Platten in naher Zukunft die Größe der Desktop-Produktion erreicht.
CRN: Welche Rolle spielt der Channel in Seagates Vertriebskonzept?
Breinbauer: Seagate war schon immer stark auf den Channel fokussiert, und der Fachhandel wird mit den wachsenden Märkten sogar noch wichtiger für uns. Wir haben über den Channel 40 Prozent mehr Neukunden adressiert, während es im OEM-Bereich nur 20 Prozent mehr Neukunden gab. Deswegen ist der Channel für uns beim Fokus auf neue Kunden sehr wichtig.
CRN: Welche Chancen ergeben sich für Reseller auf dem Speichermarkt?
Breinbauer: Seagate hat vor kurzem nach 29 Jahren die milliardste Festplatte ausgeliefert, und wir erwarten, die nächste Milliarde Laufwerke in weniger als fünf Jahren zu knacken. Der Grund hierfür ist der signifikant gewachsene Speicherbedarf durch neue Märkte und Applikationen, die Festplatten benötigen. Hinzu kommt das veränderte Konsumverhalten der Endkunden: Immer mehr digitale Inhalte – beispielsweise durch Musik-Downloads aus dem Internet, Video on Demand oder Digitalkameras – müssen auf Festplatten gespeichert werden.
CRN: Wie profitiert der Channel vom ständig wachsenden Speicherbedarf im CE-Bereich?
Breinbauer: Für Reseller ergeben sich weitere Chancen, nicht nur den Absatz von internen und externen Laufwerken, sondern auch von Festplatten zum Upgraden von Consumer-Electronics( CE)-Geräten, wie beispielsweise Settop-Boxen, zu steigern. Hinzu kommt, dass Kunden, die sich selbst gut mit Speicherlösungen auskennen, zunehmend speicherlastige CE-Geräte von ITResellern beziehen werden und auf deren Erfahrung und IT-Know-how setzen.
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