»Freier Markt für freie, rechtmäßige Lizenzen«
Auch Händler die eng mit Microsoft zusammenarbeiten, haben das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Weiterverkauf gebrauchter Software mit Spannung verfolgt. Walter Gerner, Geschäftsführer des Microsoft Gold-Partners GTR² im Interview mit crn.de.

- »Freier Markt für freie, rechtmäßige Lizenzen«
- Mindestmengen und unklare Vorgaben als Basis
- Neue Chancen für den Handel in das Geschäftsumfeld einzusteigen
CRN: Wie stellt sich der Markt für gebrauchte (Hard- und) Software aus Sicht eines MAR dar? Ist er eher Consumer- oder Business-Orientiert?
Gerner: Sowohl, als auch. Beide Kanäle bieten Möglichkeiten.
CRN: Ist das Geschäftsmodell rechtlich so gefährdet, wie es die Softwarebranche gerne kolportiert, oder betrifft das nur einzelne Formen?
Gerner: In erster Linie geht es der Softwarebranche darum, eigene (Neuverkäufe) nicht zu blockieren. Das MAR Programm ist ein semiprofessioneller Versuch, sich auch von diesem Kuchen ein Stück zu sichern. Leider ist das Programm nicht komplett durchdacht und bietet den MAR Partnern nicht die Sicherheit, wie sie von MS in deren Verträgen -teilweise sehr weich- formuliert sind. Konkrete Anfragen werden auch von MS widersprüchlich beantwortet, eine Planungs- und Rechtsicherheit somit teilweise nicht gegeben. MS müsste hier deutlich nachbessern, Hinweise hierzu werden bisher ignoriert.
CRN: In diesem Jahr gab es bereits einige Urteile, beide Seiten konnten sich teilweise durchsetzen. Ist das Problem seiner Lösung damit näher?
Gerner: Ja. Zumindest ergibt sich eine Tendenz zur Rechtssicherheit.
CRN: Was waren für Sie dabei die wichtigsten Schritte?
Gerner: Mit der aktuellen Rechtsprechung ergibt sich für alle Beteiligten eine wichtige Voraussetzung zur Kommunikation auf Augenhöhe. Einseitige Beeinflussung sollte somit eindeutig der Vergangenheit angehören.
CRN: In welchen Punkten besteht noch besonderer Bedarf an rechtlicher Sicherheit?
Gerner: Freier Markt für freie, rechtmäßige Lizenzen (Keine Plagiate etc.).