»Home Entertainment Day« von Actebis Peacock: IT-Disti mit großen UE-Ambitionen
»Home Entertainment Day« von Actebis Peacock: IT-Disti mit großen UE-Ambitionen. Das Produktsegment »Digital Life« identifizieren Hersteller und Distributoren als Wachstumsmotor. Produkte dafür sind in Hülle und Fülle vorhanden, doch den Weg zum Kunden über einen kompetenten Fachhandel finden sie noch nicht. Actebis Peacock lancierte deshalb einen UE-Händlertag, auf dem die Partner ausloten konnten, ob Digital Life nicht das Richtige für sie wäre ? als Alternative oder zusätzliches Standbein zur reinen IT.
»Home Entertainment Day« von Actebis Peacock: IT-Disti mit großen UE-Ambitionen
Ganz handfeste Gründe veranlassten Actebis-Peacock-Chefin Bärbel Schmidt mit Volldampf in das neue Produktsegment »Digital Life« durchzustarten. »Wenn wir und unsere Kunden es nicht schaffen, mit diesen neuen Produkten erfolgreich zu sein, muss Actebis mit einem Umsatzrückgang von rund 30 Prozent im herkömmlichen Distributionsgeschäft rechnen«, prophezeit sie und bezieht sich auf eine ausführliche Studie und Analysen, die der Distributor angestellt hat. Damit das nicht geschieht, wurde im Hause Actebis ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt, um das nötige Know-how in die Köpfe der eigenen Mitarbeiter, aber auch zu den Fachhandelskunden hin zu transportieren.
Das soll unter anderem mit zwei verschiedenen Trainingskonzepten passieren, den so genannten »Education Days« für das Actebis-Sales-Team sowie mit E-Learning-Sessions, die auch für interessierte Fachhändler angeboten werden. Rund 16.000 Partner werden überdies mit einem regelmäßigen Newsletter über neue Produkte und Technologien informiert.
In das bewährte Konzept der VIP Lounges, die bereits für andere Themen erfolgreich durchgeführt wurden, ist jetzt auch Digital Life integriert: Im September trifft sich ein ausgewählter Kreis von Actebis-Kunden und -Partnern in fünf verschiedenen Städten und erhält dort Lösungen präsentiert. Für die Konzeption und die Umsetzung dieser Aktivitäten zeichnet ein neuer Mann verantwortlich: Mit Horst Ulrich, der die Business Unit für die konvergenten Produkte leitet, kam ein Mann hinzu, der bereits Erfahrung aus der Unterhaltungselektronik mitbringt. Als Value add Distributor im Bereich Digital Life will sich Actebis bewähren und hat auch dafür bereits Konzepte in der Schublade liegen: Eine Zertifizierung für komplette Lösungen ihrer Hersteller will der Distributor seinen Kunden bieten, die damit sicher sein können, dass eine Gerätekombination auch wirklich funktioniert. »Damit bieten wir einen messbaren und klar erkennbaren Mehrwert«, argumentiert Volker Schwellenberg, verantwortlich für das CE-Produktmanagement. »Das ist auch sehr wichtig, denn im IT-Fachhandel ist diesbezüglich noch nicht sehr viel Kompetenz vorhanden«, betont Oliver Schütte von der Computer Sommer GmbH.
Das Interesse beim Fachhandel für den neuen Geschäftszweig, dem Hersteller und auch Distributoren wie Actebis Peacock hohes Potenzial zutrauen, ist offensichtlich vorhanden. Rund 200 Fachhändler folgten der Einladung des Distributors nach Soest. Dort, auf dem firmeneigenen Gelände, präsentierten Hersteller wie Sony, Samsung, Microsoft, Devolo oder Kiss Technology ihre Lösungen und Produkte für das »digitale Leben« in schmucken weißen Zelten. Der Erfolg der Veranstaltung, der noch dazu von strahlender Sonne beschienen wurde, gibt dem Optimismus von Bärbel Schmidt jedenfalls recht: Sie will den Umsatz mit Produkten des »Digital Life« in den nächsten zwei Jahren verdreifachen.
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Kommentar
Actebis Peacock hat sich auf die Fahne geschrieben, ein VAD im CE-Segment zu werden. Diese Produkte wurden bislang vorwiegend vom UE-Fachhandel vertrieben, der von Herstellern wie Philips, Loewe, Onkyo oder Revox direkt beliefert wird. Und diese haben ? zumindest noch ? mit der Distribution nichts am Hut. Ihnen steht das Trauerspiel der fallenden IT-Margen nur zu deutlich vor Augen. Will aber Actebis erfolgreich im CE-Bereich sein, braucht der Distributor den UE-Fachhandel als Kunden. Und die UE-Hersteller. Bislang sind lediglich die Herstellerpartner an Bord, die auch eine IT-Unit ihr Eigen nennen. Also wird die große Herausforderung für den Distributor sein, die klassischen UE-Hersteller als Distributionspartner zu gewinnen, und damit auch den UE-Fachhandel als Kunden. Und das bedeutet: griffige Konzepte zur Wahrung von Margen in Zusammenarbeit mit den Herstellern.