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Interview

»Jemanden, der ziehen will, den soll man nicht halten«

Das Personalkarussell im Druckermarkt hat sich letztes Jahr munter gedreht. Auch Druckerhersteller Oki war davon betroffen. Zudem machte dem Unternehmen das kurze Geschäftsführer-Gastspiel von Klaus Elias zu schaffen. <i>CRN</i>-Redakteur Armin Weiler hat bei Bernd Quenzer, der nach dem Elias-Abgang als Managing Director der Oki Systems Deutschland GmbH zunächst die Interimsführung übernommen hatte und nun offiziell in diesem Posten bestätigt worden ist, nach der derzeitigen Personalsituation gefragt.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.2.2007 • ca. 1:25 Min

Inhalt
  1. »Jemanden, der ziehen will, den soll man nicht halten«
  2. INFO

CRN: In den letzten Monaten musste Oki einige Abgänge Richtung Konica Minolta verbuchen. Sind die Reihen wieder aufgefüllt?

Quenzer: Unsere Vertriebsmannschaft steht, und wir haben die Reihen nicht nur aufgefüllt. Es wurden sogar Stellen neu geschaffen, beispielsweise im Vertrieb von Graphic Arts-Produkten oder in verstärktem Tele Sales, um unsere Händler etwa bei dem gesetzten A3-Fokus zu unterstützen. Abgänge sind ein normaler Vorgang in der Geschäftswelt. Wir haben einige neue Mitarbeiter unter anderem von Epson bekommen. Außerdem kommt zum April einer von Konica Minolta zurück zu uns. Ganz normale Vorgänge also, wie sie auch in anderen Branchen an der Tagesordnung sind. Ein anderes Beispiel aus unserer Branche: Warum brauchte Konica Minolta neue Außendienstmitarbeiter? Weil eine ganze Reihe den Weg ihres Chefs zu Samsung gefunden haben.

CRN: Aber der Exodus ging doch über eine normale Personalfluktuation hinaus.

Quenzer: Das ist kein Exodus, sondern ich sehe dies als Chance, auch junge Leute aus dem eigenen Unternehmen zu fördern, die schon seit Jahren unser Produktportfolio beispielsweise als Promotoren beim Kunden bestens vertreten haben.

CRN: Aber der Weggang von altgedienten Vertriebsmitarbeitern mit ihrer Erfahrung und ihren Kontakten zum Fachhandel ist doch schmerzlich?

Quenzer: Unsere Erfahrung zeigt, dass die Händler nicht mit dem Betreuer den Hersteller wechseln, insofern konnten wir die Abgänge kompensieren. Unsere Fachhandelspartner haben verstanden, welchen Mehrwert unser Unternehmen bietet und bleiben daher treu.

CRN: Aus unternehmensnahen Kreisen wurde auch über ein schlechtes Betriebsklima bei Oki berichtet.

Quenzer: In jedem Unternehmen sind von Zeit zu Zeit Stimmungsschwankungen wahrzunehmen. Bei uns zeigt das Barometer aktuell eine klare, positiv motivierte Aufbruchstimmung bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

CRN: War es ein Fehler, den damaligen Vertriebsleiter Thomas Grethe ziehen zu lassen?

Quenzer: Thomas Grethe hat von sich aus gekündigt. Jemanden, der ziehen will, den soll man nicht halten.

CRN: Hat das kurze Geschäftsführer- Intermezzo mit Klaus Elias Oki geschadet?

Quenzer: Nein, definitiv nicht. Wir bieten im Business gute Performance und liegen voll im Plan der gesteckten Ziele.