»Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles«
Zu Ruhm und Ehren wollen sie schon lange nicht mehr kommen, der Spaß ist ihnen auch vergangen und Selbstverwirklichung findet heute allenfalls in indianischen Schwitzhütten anstelle im Büro statt. Es ist eine sensationelle Erkenntnis, was Menschen heute zur Arbeit treibt.
Wer hätte das gedacht? Die Hälfte aller Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet ausschließlich des Geldes wegen. So die bahnbrechende Erkenntnis des Stellenportals Monster, das über 16.000 Arbeitnehmer in Europa zu dem Motiv befragt hatte, warum sie sich der Mühe unterziehen, jeden morgen aufs Neue aufzustehen und zur Arbeitsstelle zu fahren. Dabei gäbe es viele lautere Motive für ein Erwerbsleben wie Spaß haben (kennt man noch auch diversen Start-up-Unternehmen der guten alten New Economy) oder sich einfach nur Herausforderungen stellen (damit beispielsweise der Unternehmensgewinn noch reichlicher ausfällt). Doch solche Aspekte würden laut Monster bei den Befragten nur eine geringere Rolle spielen.
Wer es als glatte Frechheit geißelt, dass Arbeitnehmer hierzulande nur mit einer monitären Gegenleistung zur Arbeit bewegt werden können, sollte einmal ins europäische Ausland schauen. Briten, Iren und Belgier, so Monster, seien noch stärker dem Gelde verhaftet als deutsche Angestellte. Über 54 Prozent der dort Befragten halten es nämlich mit Goethe: »Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles«.