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IT-Outsourcer will 1 Million neue Desktop-User gewinnen

»Neue« Getronics hat große Pläne

Abspecken - und zwar beim Umsatz und den Kosten. Aufrüsten - nämlich im Kerngeschäft und der Kundenbasis. So soll CEO Erik van der Meijden die neue Tochter des niederländischen Carriers KPN, Getronics, wieder auf den richtigen Weg bringen.

Autor:Martin Fryba • 20.3.2008 • ca. 1:15 Min

KPN hat nach der Übernahme die alte Getronics-Führungsriege komplett ausgewechselt und Erik van der Meijden von HP an die Spitze des IT-Dienstleisters geholt.
Inhalt
  1. »Neue« Getronics hat große Pläne
  2. Drei Millionen Desktop-User
  3. Globale Vertriebsstrategie

Man kann die neue Zeitrechnung, die für die rund 23.000 Mitarbeiter des niederländischen IT-Dienstleister Getronics gilt, exakt datieren: Der 23. Oktober 2007 zieht sich wie ein roter Faden durch die strategischen Pläne von Erik van der Meijden, es ist sein »D-Day«. Für diesen Tag, für die Monate - und mehr noch: für die kommenden Jahre, hat der niederländische Telekommunikationskonzern KPN den Manager abgeworben.

Acht Jahre war van der Meijden bei Compaq/HP, zuletzt in leitender Funktion in Westeuropa, im Juni 2007 stieg er bei KPN ein. Wenig später folgte ihm Jos Schoemaker, der als neuer COO bei Getronics 13 Jahre Erfahrungen vom Wettbewerber EDS mitbringt. Das Gespann soll für KPN ein Geschäftsfeld aufschließen, von dem sich alle großen Telekommunikationsunternehmen große Chancen versprechen: Services für Geschäftskunden, die beide Welten IT und TK zu einer Lösung vereinen.

Auch wenn diese Konvergenz noch längst nicht von allen Kunden genutzt wird, der Markt wird sich dahin entwickeln, schon allein deshalb, weil die Telcos dem Preisverfall in ihrem klassischen Geschäft Sprachübertragung nicht untätig zuschauen können. Das Portfolio in Richtung integrierte Lösungen für Sprach- und Datenkommunikation auszurichten, fokussiert im Modell Desktop-Managed-Service für global agierende Konzerne und den international ausgerichteten gehobenen Mittelstand: So will die niederländische »neue« Getronics ihre Kunden von anspruchsvollen und lästigen IT-Aufgaben entlasten und deren PC-Arbeitsplätze an eine jederzeit moderne IT-Infrastruktur gebunden halten.

»Future-Ready Workspace 2.0« heißt das modular aufgebaute Getronics-Portfolio. Es ist eine Ergänzung und evolutionäre Weiterentwicklung des bisherigen Desktop-Outtasking-Geschäfts, das Getronics eigenen Angaben zufolge in diesem Umfeld weltweit unter die Top-5-Player im IT-Dienstleistungsmarkt gebracht hat und weiter nach oben bringen soll. »In allem was wir anbieten, wollen wir Marktführer sein«, sagt Erik van der Meijden. Es ist nur folgerichtig, wenn sich Getronics daher von großen Teilen seines bisherigen Geschäfts verabschiedet.