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Interview

»Noch viel Diskussionsbedarf«

»Noch viel Diskussionsbedarf« Dr. Bernard Aebischer gehört zu den europaweit anerkannten Spezialisten, die sich mit dem Energieverbrauch von IT- und Telekommunikations­infrastrukturen beschäftigen. Er ist für das Centre for Energy Policy and ­Economics bei der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich tätig. Ariane Rüdiger sprach für InformationWeek mit Aebischer über die Rolle der Infrastrukturen, Einsparmöglichkeiten und die Bedeutung von europaweit gültigen Effizenzrichtlinien für Datenzentren.

Autor:Redaktion connect-professional • 11.7.2008 • ca. 0:40 Min

Moderne mobile Telefonie-Infrastrukuren verbrauchen erheblich mehr Energie als ihre stationären Vorläufer.
Inhalt
  1. »Noch viel Diskussionsbedarf«
  2. »Noch viel Diskussionsbedarf« (Fortsetzung)

Herr Aebischer, das Thema Green IT steht derzeit im Fokus des Interesses. Ist das bei Betrachtung des Sachstandes berechtigt? Natürlich gibt es auch ganz andere Energiefresser, etwa Wärmeerzeugung. Die IT insgesamt liegt heute einschließlich der Netze bei fünf bis zehn Prozent des Stromverbrauchs insgesamt, ohne Embedded-Systeme. Der Verbrauch von Datenzentren macht, europaweit gerechnet, mehrere Kraftwerke aus.

Muss man deswegen mit sinkender Versorgungssicherheit rechnen? Lokal kann es zu Problemen kommen, was für ein Datenzentrum große Probleme bedeutet. Verschlechtert sich die Situation, könnten sich Datenzentren autonom mit Strom versorgen und das Netz als Sekundärquelle nutzen, also genau umgekehrt wie heute.

Die Europäische Union bereitet einen Code of Conduct (CoC) (vgl. Seite 12) vor, der Best Practises für den Aufbau energieeffizienter Rechenzentren fest-, aber nicht vorschreibt. Ist das sinnvoll? Auf jeden Fall. Der CoC führt zu intensiven Diskussionen zwischen den politischen Gremien der EU, den IT-Herstellern, den Planern und Promotoren von Rechenzentren und Rechenzentrumsbetreibern und zu Wissenstransfer.