»Photokina und IFA haben nur geringe Überschneidungen«
»Photokina und IFA haben nur geringe Überschneidungen«. Der Boom der digitalen Unterhaltungselektronik geht an den großen Messeplätzen nicht vorbei. Cebit, IFA und Photokina buhlen um die Gunst der Aussteller und Besucher. CRN-Redakteur Armin Weiler sprach mit Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer Koelnmesse GmbH, über das Konkurrenzverhältnis.
»Photokina und IFA haben nur geringe Überschneidungen«
CRN: Sehen Sie in der Photokina auch eine Unterhaltungselektronik-Messe?
Kuhrt: Durch die Digitalisierung der Imaging-Branche rücken einzelne Bereiche der Fotografie, UE, IT und Telekommunikation enger zusammen. Und auch die Grenzen zwischen professionellen Anwendern und dem klassischen Endverbraucher verwischen mehr und mehr. Das führt dazu, dass Bildgestaltung, Bildkommunikation und Bildpräsentation heute einen deutlich stärkeren Unterhaltungscharakter haben. Das beginnt beim klassischen Schnappschuss mit dem Fotohandy, das heute nahezu jeder in der Tasche hat und reicht von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Bildbearbeitung bis zu den verschiedenen Präsentationsformen auf dem Monitor oder Papier. Diesen Markt bildet die Photokina in seiner ganzen Komplexität ab. So gesehen ist die Photokina auch eine Unterhaltungselektronik-Messe.
CRN: Digital Imaging ist ein wesentlicher Bestandteil der Unterhaltungselektronik. Wächst dadurch nicht ein starkes Konkurrenzverhältnis zu anderen Messen wie die IFA oder die CeBit?
Kuhrt: Einen Wettbewerb zwischen einzelnen Messestandorten hat es schon immer gegeben. Entscheidend ist jedoch, ob die Aussteller die für sie wichtige Zielgruppe während einer Messe erreichen. Und in diesem Punkt bieten wir unseren Ausstellern klare Vorteile, die sie so an keinem anderen Messestandort antreffen. Die Photokina hat eine eindeutig fachbesucherorientierte Ausrichtung. Hohe Qualität und Internationalität der Besucher standen und stehen im Fokus unseres Konzepts. Zudem weisen die Besucherstruktur der Photokina und der IFA nur geringe Überschneidungen auf. Im Vergleich zur Consumer-orientierten Besucheransprache der IFA zielen wir mit der Photokina auf ein B-2-B-orientiertes, internationales Fachpublikum. Die Photokina ist die einzige Veranstaltung weltweit, die den Imaging-Markt in seiner ganzen Komplexität darstellt. Nicht zuletzt das hat dazu beigetragen, dass sie sich zur wichtigen Branchenplattform für die internationalen Einkäufer der gesamten Imaging-Branche entwickelt hat. Was nicht zuletzt auch durch das steigende Interesse neuer Aussteller aus den Bereichen IT/TK belegt wird.
CRN: Denken Sie, dass Sie sich, auch durch die Konkurrenz anderer Messeplätze, noch anderen Bereichen der Unterhaltungselektronik öffnen müssen?
Kuhrt: Die Grenzen zwischen IT, TK und UE sind heute fließend. Viele Anbieter aus den klassischen IT-, TK- und UE-Bereichen bieten verstärkt Imaging-Produkte an. Diesen neuen Ausstellern werden wir uns sicher nicht verschließen. Die Photokina wird aber nicht einfach Bereiche der Unterhaltungselektronik in ihr Portfolio aufnehmen, nur um weitere Aussteller zu gewinnen. Es ist eher so, dass sich diese Unternehmen dem Imaging-Markt öffnen und die Photokina als Chance einer effektiven Marktbearbeitung für sich entdecken.
CRN: Wird eine jährliche IFA der Photokina schaden?
Kuhrt: Wir zählen seit Jahrzehnten zu den weltweit wichtigen Plattformen, wenn es darum geht, neue Trends rund um das Bild vorzustellen. Die Hersteller präsentieren ihre Neuheiten immer im Umfeld dieser Messe, denn hier in Köln kommen wichtige internationale Handelspartner und professionelle Anwender zusammen, um sich über aktuelle und zukünftige Entwicklungen in der Branche zu informieren. Für die Global Player der Branche ist die Photokina deshalb ein Muss. Daran wird auch ein jährlicher Rhythmus der IFA nichts ändern.
____________________________________________
INFO
Koelnmesse GmbH
Messeplatz 1, D-50679 Köln
Tel. 0221 821-0, Fax 0221 821-2574
www.photokina.de