Ärger im Tobit-Channel
Der Unified-Communications-Spezialist Tobit hatte mit einem Kommunikationsproblem der heiklen Art zu kämpfen: Ein – mittlerweile ehemaliger – Partner hat offenbar tausende Kundendaten illegal beschafft und für ein groß angelegtes Mailing genutzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Datenspionage.
- Ärger im Tobit-Channel
- »Kriminelle Machenschaften«
Ein Partner des westfälischen Software-Herstellers Tobit hat sich Zugang zu tausenden Kundendaten verschafft. Die in Bad Salzuflen ansässige Media Zone IT Systemhaus AG verwendete die Daten für ein Massenmailing, bei dem Endkunden ein individuelles Update auf die neueste Tobit-Lösung angeboten wurde. »Das Systemhaus bot unseren Stammkunden Preise an, die deutlich unter unseren Angeboten lagen«, beschwert sich ein Partner bei Computer Reseller News. Die laut Tobit mutmaßlich »kriminellen Machenschaften« des ebenfalls in Westfalen ansässigen Systemhauses reichen von arglistiger Täuschung über Markenrechtsverletzung bis hin zu Datenspionage
Tobit war durch Hinweise von mehreren Partnern auf das Mailing aufmerksam gemacht worden. Diese waren wiederum von irritierten Kunden angesprochen worden. So hatte Media Zone die Aufmachung, Formulierung und Gestaltung des Mailings dem Corporate Design von Tobit täuschend echt nachempfunden und so den Eindruck erweckt, es handele sich um ein Angebot aus herstellernahen Kreisen. Zudem wurde dabei auf eine Domain-Adresse beziehungsweise auf einen Online-Shop verwiesen, der die Markenrechte von Tobit verletzt. Das größte Problem in dieser Sache ist aber zweifellos die Verletzung des Datenschutzes. »Das Unternehmen wusste von jedem angeschriebenen Kunden genau, welche Version er installiert hat und hat ihm dementsprechend einen individuellen Rabatt angeboten«, sagt Jochen Schnückler, Manager Relations, Sales und Support für die DACH-Region bei Tobit.
