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Ärger über das Maily-Aus

Nachdem die Konzernmutter Software AG ihrem Distributor Trademail nun doch die Vollintegration verordnet, erheben ehemalige Mail-Mitarbeiter schwere Vorwürfe: der Software-Distributor Maily sei ausgetrocknet worden. Die strategischen Weichen werden nun in der Offenburger Zentrale neu gestellt.

Autor:Samba Schulte • 21.5.2008 • ca. 0:45 Min

Inhalt
  1. Ärger über das Maily-Aus
  2. »Vertriebsstruktur blieb undruchsichtig«

Nachdem die Bereiche Einkauf, IT, Logistik, Marketing und Buchhaltung der beiden Unternehmen Maily und Trade Up im Zuge der Fusion bereits am Trade Up-Standort in Offenburg zentralisiert wurden, folgt zur Jahresmitte das Aus für den Standort Sindelfingen. »In einem wettbewerbsintensiven Markt kann man es sich nicht leisten aus Nostalgie parallel strukturierte Standorte zu unterhalten«, argumentiert Softline-Alleinvorstand Christoph Michel. Alle Aktivitäten würden nun am Softline-Standort in Offenburg zusammengezogen.

Dies ist der Schlusspunkt eines schwierigen Integrationsprozesses, in dessen Verlauf die Offenburger und Sindelfingener stetig um Posten und Kompetenzen im neuen Gemeinschaftsunternehmen kämpften. Anfang April verließ der ehemalige Maily-Chef und Interimsvorstand der Softline AG, Markus Kürschner, den Konzern. Damit verloren die Sindelfingener ihren mächtigsten Fürsprecher. Verärgerte ehemalige Maily-Beschäftigte klagen gegenüber CRN: Der einstmals erfolgreiche Value add-Distributor für Software Maily sei systematisch ausgetrocknet worden. Große Kunden seien der Trade Up übergeben worden, Maily-Mitarbeiter gedrängt worden, nach Offenburg zu wechseln. Viele Mitarbeiter, die nicht entlassen worden sind, hätten selbst ihre Kündigung eingereicht. Fünf Maily-Mitarbeiter sind nun in Offenburg tätig.