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Neue Strategie für Distributor Trademail

Ärger über das Maily-Aus

Die Konzernmutter Software AG verordnet ihrem Distributor Trademail nun doch die Vollintegration: Spätestens Mitte des Jahres folge das Aus für den Standort Sindelfingen – und damit für die Überreste des Software-Distributors Maily. Die strategischen Weichen werden in der Offenburger Zentrale neu gestellt.

Autor:Samba Schulte • 21.5.2008 • ca. 1:00 Min

Inhalt
  1. Ärger über das Maily-Aus
  2. Verzahnung aller Prozesse erhofft

Noch im April betonte das Trademail- Management, dass es am Maily-Standort Sindelfingen festhalten wolle. Die Bereiche Einkauf, IT, Logistik, Marketing und Buchhaltung der beiden Unternehmen Maily und Trade Up wurden im Zuge der Fusion bereits zuvor am Trade Up-Standort in Offenburg zentralisiert. Die Folge: Von den einstmals 35 Mitarbeitern des Distributors Maily blieben Ende April nur noch acht Vertriebsexperten in Sindelfingen übrig. Vergangene Woche verkündete die Konzernmutter Softline AG das endgültige Aus für Sindelfingen: Seit dem Zusammenschluss beider Unternehmen zur Trademail sei immer deutlicher geworden, dass es unökonomisch sei, beide Standorte parallel zu führen. »In einem wettbewerbsintensiven Markt kann man es sich nicht leisten aus Nostalgie parallel strukturierte Standorte zu unterhalten«, argumentiert Softline-Alleinvorstand Christoph Michel. Alle Aktivitäten würden nun am Softline- Standort in Offenburg zusammengezogen.

Dies ist der Schlusspunkt eines schwierigen Integrationsprozesses, in dessen Verlauf die Offenburger und Sindelfingener stetig um Posten und Kompetenzen im neuen Gemeinschaftsunternehmen kämpften. Anfang April verließ der ehemalige Maily- Chef und Interimsvorstand der Softline AG, Markus Kürschner, den Konzern. Damit verloren die Sindelfingener ihren mächtigsten Fürsprecher. Verärgerte ehemalige Maily-Beschäftigte klagen gegenüber CRN: Der einstmals erfolgreiche Value Add-Distributor für Software, Maily, sei systematisch ausgetrocknet worden. Große Kunden seien der Trade Up übergeben worden, Maily-Mitarbeiter gedrängt worden, nach Offenburg zu wechseln. Viele Mitarbeiter, die nicht entlassen worden sind, hätten selbst ihre Kündigung eingereicht. Fünf Maily- Mitarbeiter sind nun in Offenburg tätig.