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»Verwertungsgesellschaften erzählen Märchen«

Im Streit um die Urheberrechtsabgaben hat der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) seinen Standpunkt verdeutlicht. Zielscheibe der Interessensvertretung sind die Verwertungsgesellschaften.

Autor:Redaktion connect-professional • 27.10.2006 • ca. 0:45 Min

Lexmark-Chef Mike Rüschenbaum und Bitkom-Vize Jörg Menno Harms setzen sich gegen hohe Urheberrechtsabgaben zur Wehr
Inhalt
  1. »Verwertungsgesellschaften erzählen Märchen«
  2. Abgaben treffen den Fachhandel

Noch befindet sich der sogenannte zweite Korb der Novellierung des Urheberrechts in den Mühlen des Gesetzgebungsprozesses. Die Fronten zwischen der Geräteindustrie auf der einen und der Verwertungsgesellschaften auf der anderen Seite sind verhärtet. Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms wehrt sich massiv gegen die Aussage der Verwertungsgesellschaften, man wolle die Autoren und Rechteinhaber enteignen. »Wer sagt, wir wollen die Abgaben senken, erzählt Märchen«, erklärt Harms am Rande der Systems in scharfer Form. Das Gegenteil sei der Fall. Über 600 Millionen Euro an Abgaben könnten durch die Novelle des Urheberrechts jährlich Autoren und Künstler fließen, rechnet der Bitkom-Vize vor. Derzeit sind es rund 124 Millionen. Eine Unbekannte in der Berechnung ist jedoch die Frage, ob Geräte, die nachgewiesener Weise nicht oder kaum zur Vervielfältigung geschützter Werke verwendet werden, in die Rechnung einbezogen werden. »Wir treten dafür ein, dass Geräte, die weniger als zehn Prozent zum anfertigen privater Kopien eingesetzt werden, der Abgabepflicht nicht unterliegen«, bekräftigt Harms. Eine angemessene Vergütung würde nur Cent-Beträge einbringen. Damit sei niemandem geholfen außer den Apparaten der Verwertungsgesellschaften.