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»Web ist gefährlicher als die Straßen von Los Angeles«

Die einstigen Protest-Hacker wurden in den Vergangenen Jahren von globalen Netzwerken professioneller Cyberkriminalität abgelöst. »Es ist heutzutage gefährlicher, einem Online-Kriminellen zum Opfer zu fallen, als in ein Verbrechen auf der Straße verwickelt zu werden«, konstatiert Sicherheits-Experte Mikko Hyppönen.

Autor:Bernd Reder • 25.9.2008 • ca. 0:35 Min

Mikko Hyppönen, Cheftechniker von F-Secure:

Hacker und ihre Viren haben sich von jugendlichen Protestaktionen zu kriminellen globalen Netzwerken entwickelt. Mittlerweile sei jeder Internetnutzer eine potentielle Beute, denn durch die Internationalisierung des Webs gibt es keine Grenzen mehr, an denen Gangster aufgehalten werden könnten.

Die Professionalisierung der Cyberkriminalität begann nach Einschätzung des Experten der finnischen IT-Sicherheitsfirma F-Secure Anfang des Jahrtausends. Nachdem sich mit »Brain.A« 1986 das erste Computervirus auf den Weg gemacht hatte, waren es vorerst meist jugendliche Hacker und Virenschreiber, die durch die Programmierung von Viren nach Ruhm strebten. Weil als Hauptverbreitungsmethode damals noch Datenträger wie Disketten dienten, verbreiteten sich Schädlinge nur dementsprechend langsam.

Mit dem Siegeszug des Internets wurde es dann jedoch möglich, innerhalb von Stunden Millionen von Rechnern zu infizieren. Noch immer waren vorwiegend junge, technisch versierte Menschen aus Industrieländern aktiv, denen wenig an Profit lag. Vielmehr ging es weiterhin darum, sich zu beweisen.