1,7 Millionen Deutsche wollen blau machen
Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts tns emnid planen schon jetzt 1,7 Millionen Deutsche, im Herbst oder Winter ein paar Tage »blau« zu machen. Ein großer Teil von ihnen geht davon aus, dass es den Arbeitgebern zu dieser Jahreszeit weniger auffällt. Ostdeutsche feiern dabei fast doppelt so oft krank wie ihre westdeutschen Kollegen.

- 1,7 Millionen Deutsche wollen blau machen
- »Ossis machen öfter blau«
Nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts tns emnid für das General Interest-Portal webmail.de und das Hamburger Gruppendynamik-Institut Systhema müssen die deutschen Arbeitgeber im Herbst und Winter wieder mit einem erhöhten Krankenstand rechnen. Oft haben die Fehlzeiten allerdings gar nichts mit echten Gebrechen oder Infekten z tun, wie die Studie ebenfalls zeigt: Auf die Frage »Hand aufs Herz, glauben Sie, dass Sie im Spätherbst beziehungsweise Winter wegen psychischen Drucks oder Konflikten am Arbeitsplatz sich so beeinträchtigt fühlen, dass Sie sich krankschreiben lassen?« gaben fünf Prozent der abhängigen Beschäftigten an, obwohl sie derzeit noch kerngesund sind, schon jetzt für die nächsten Wochen eine entsprechende Krankheitsphase zu planen. Damit wollen 1,7 Millionen Deutsche demnächst de facto blau machen.
Mit jeweils zwei Prozent der Befragten planen knapp je 700.000 deutsche Arbeitnehmer, sich auf diesem Wege entweder rund drei Tage oder gleich eine ganze Woche zusätzliche Freizeit zu verschaffen. Rund die Hälfte dieser Blaumacher ist im Alter zwischen 30 und 39 Jahren. 342.000 deutsche Angestellte wollen laut der Umfrage sogar drei Wochen oder mehr krankfeiern, davon 300.000 im Alter zwischen 40 bis 49 Jahren.
Wie dreist die Arbeitsverweigerer dabei ihren »Sonderurlaub« planen, zeigen die von ihnen angegebenen Begründungen für die offiziell krankheitsbedingten Auszeiten: Ein Prozent nutzt den Herbst für ihre gefakte Krankmeldung, da sie davon ausgehen, dass »es zu der dunklen Jahreszeit weniger auffällt«, wenn man ausfällt. Weitere 342.000 Arbeitnehmer gönnen sich eine solche Herbst-Pause, »um mich einem Konflikt in meiner Firma zu entziehen« oder »da ich weiß, dass ich zu dieser Zeit unabhängig von meinem Job immer Depressionen bekomme«. Andere wiederum wollen den Arbeitgeber sogar bewusst schädigen und geben als Grund für die Krankschreibung an, »um meinem Arbeitgeber eine auszuwischen«.