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2001

2001 Die Fusion HP-Compaq, die tiefe Krise der Telekommunikationsanbieter und –ausrüster ­sowie der Neue Markt und die dortigen Schurken prägten das Jahr 2001.

Autor:Markus Bereszewski • 11.7.2007 • ca. 1:10 Min

Compaq machte zunächst durch eine erneute Ent­lassungswelle von sich reden. Nach 8000 Stellen im Jahr zuvor sollten 2001 noch einmal 8500 Mitarbeiter gehen. Gleich darauf kündigte der damalige Chef Michael ­Capellas an, die teuer eingekaufte Alpha-Serie wieder zu veräußern und dann kam DIE Nachricht des Jahres: HP kauft Compaq – die größte IT-Fusion der Geschichte. Beim heutigen Blick auf HP könnte man meinen »alles richtig gemacht«, obwohl Zyniker sicher eher fragen würden, wo das Unternehmen erst stehen könnte, wenn es sich die Fusion erspart hätte. Gleiches könnte man auch in Bezug auf die Telekommunikationsanbieter und die UMTS-Lizenzen fragen. Die rund 100 Milliarden DM ­allein für die deutschen Lizenzen haben bei vielen die ohnehin schon schwierige Situation dramatisch verschärft. Im Spätsommer haben die sieben größten europäischen Telcos einen Schuldenberg von 250 Milliarden Euro aufgeschüttet. Kein Wunder, dass die Ausrüster ebenfalls in die Krise gerieten – Massenentlassungen, hektische Verkäufe von Konzernteilen und gestürzte ­CEOs waren bei Alcatel, Lucent, Nortel und den anderen an der Tagesordnung. Der Neue Markt machte weiterhin durch Pleiten Schlagzeilen, die nur noch von den ­Be­richten über Skandale und Insidergeschäfte übertroffen wurden. Aber viele der damals beispielsweise wegen ­gefälschter Ad-hoc-Mitteilungen Inhaftierten dürften heute wieder frei herumlaufen. Und dann gab es noch: Das Ende von Informix – der Datenbankanbieter ­wurde von IBM geschluckt. Office XP. Larry Ellison, der Anwendern die »totale Standardisierung« versprach. Und da wir gerade bei nicht eingehaltenen Versprechen sind: Der eher unbekannte Michael D´Amour, seinerzeit CEO von Veridicom, rief 2001 aus, dass dank biome­trischer Verfahren »die Zeit der PINs und Passwörter abgelaufen ist«. Nun denn!