Zum Inhalt springen

Altes neues Devil-Management muss nun aufräumen

Nachdem die Machtübernahme der Niederländer Nedfield erst einmal spektakulär gescheitert ist, kommen auf das wieder eingesetzte Devil-Management schwere Aufräumarbeiten zu: die Vorstände und ihre Kampfgenossen müssen nun das Vertrauen der Kreditversicherer und Geschäftspartner schnell wiederherstellen.

Autor:Martin Fryba • 11.2.2009 • ca. 1:10 Min

»Unsere Zahlen sehen gut aus und damit haben wir beste Argumente für die zukünftige Entwicklung« Axel Grotjahn, der alte und neue Vorstand und CEO der Devil AG
Inhalt
  1. Altes neues Devil-Management muss nun aufräumen
  2. Vertrauen wiederherstellen

Spektakuläre Kehrtwende beim Distributor Devil: Nach der überraschenden Entmachtung der Devil Führungsebene durch die holländischen Eigner Nedfield/Tulip am vergangenen Mittwoch gewinnt das Management der Devil AG das Heft des Handelns über die zuletzt unübersichtliche Situation mit sofortiger Wirkung zurück. Gläubiger haben gegen die Devil-Eigentümerin Tulip Beteiligungs GmbH das Insolvenzverfahren beantragt. Im Zuge des Verfahrens wurde Christoph Kirchberg als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Das bedeutet, dass die holländischen Mehrheitseigner nicht mehr in das Geschehen eingreifen können.

Damit ist es der deutschen Seilschaft, die sich bereits kurz nach der Machtübernahme durch Nedfield in Braunschweig zusammengefunden hat, um diese Konzernentscheidungen rückgängig zu machen, gelungen, das »gesunde Geschäft dem Zugriff des Nedfield-Konzerns zu entziehen«, wie es in einer Pressemitteilung von Devil heißt. Gestern Abend noch setzte Devil den Aufsichtsrat und den Vorstand wieder in Amt und Würden. Axel Grotjahn als CEO und Torsten Matthies als CFO bilden wieder den Devil-Vorstand. Sie berichten an drei Aufsichtsratsmitglieder. Unter dem Vorsitz von Jakob Roloef van den Berg ergänzen Devil-Gründer Karsten Hartmann und Rechtsanwalt Dr. Mirko Gründel das Gremium.

Bereits bei der Machtübernahme wurden Vorwürfe laut: Die Holländer seien klamm und wollen nun Geld aus der größten Beteiligung der Unternehmensgruppe abziehen (CRN berichtete). Ein ehemaliger Kenner des Nedfield/Tulip-Konzerns kommentiert die Vorgänge: »Die Gründe für die Abberufung des Vorstandes und die Neubesetzung des Aufsichtsrats bei Devil sind sicherlich nicht darin zu suchen, dass die bisherigen Kapitäne das Schiff nicht mehr auf Kurs halten konnten. Es liegt wohl eher daran, dass sie nicht gewillt waren den vorgeschriebenen Kurs der Mutter einzuschlagen.« Für die rebellische deutsche Seilschaft konnte die Lösung nur lauten: Loslösung vom Nedfield-Konzern.