AMD gibt Umsatzwarnung aus
AMD gibt Umsatzwarnung aus: Zwar konnte AMD im zweiten Quartal 2006 seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent steigern, gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres blieb der Chiphersteller aber deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Einen Umsatz von 1,22 Milliarden Dollar hat AMD für das zweite Quartal 2006 vermeldet und verfehlt damit die von Analysten prognostizierte Zahl von 1,31 Milliarden Dollar deutlich. Verglichen mit den ersten drei Monaten des Jahres muss der Chiphersteller somit einen Umsatzrückgang von 9 Prozent verbuchen. Da tröstet es kaum, dass man das Geschäftsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ganze 50 Prozent steigern konnte.
Eine positive Entwicklung meldet AMD für das Geschäft mit dem Server-CPU Opteron. Hier sind nach Angaben von AMD solide Zuwächse zu beobachten, die angekündigte Zusammenarbeit mit Dell soll ab Ende 2006 in diesem Bereich noch für weitere Dynamik sorgen. Anders stellt sich dagegen das Geschäft mit Desktop- und Notebook-Prozessoren dar. Auch die kürzlich vorgenommenen massiven Preissenkungen konnten nicht verhindern, dass AMD nach wie vor nicht an die Marktstellung des Konkurrenten Intel herankommt und zuletzt gar wieder zurückfiel.
Der Preiskrieg, den sich Intel und AMD in diesem Sommer liefern, irritiert zudem den Channel und hemmt die Kauflust der Endkunden, die nicht mehr wissen, wann sie am besten zuschlagen sollen. Die plötzlichen und teilweise unglücklichen Preisänderungen durch AMD haben Brancheninsidern zufolge weder zu der erhofften Marktstabilisierung der Preise im Hinblick auf den Graumarkt geführt, noch zu einer eindeutig kalkulierten und erkennbaren Preisstrategie für AMD-Prozessoren: »Es ist aus unserer Sicht nicht deutlich, welche Absichten AMD im Einzelnen verfolgt. Die Endkunden freuen sich einerseits über die fortwährenden Preissenkungen, andererseits erzeugen diese aber auch Unsicherheit und hemmen die Kauflust«, erklärt Alexander Spohr, Einkaufsleiter bei Wave gegenüber CRN.
AMD müsse sich die Frage gefallen lassen, ob diese Form der Marktstrategie nicht längst passee sein sollte. »Intel wird es aufgrund seines derzeitigen Technologievorteils und auch aufgrund der höheren Zuverlässigkeit im Channel leichter gelingen, Marktanteile zurückzuerobern«, prognostiziert Spohr.