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Forrester rät zu Strom-Management und klaren Regelungen

Analyst: Ungenutzte PCs verschwenden in Firmen viel Strom und Geld

PCs bergen ein hohes Potenzial für Energieeinsparungen. Noch immer halten sich hartnäckig Gerüchte, dass etwa das Wiederhochfahren eines Rechners mehr Strom verbraucht, als ihn ständig laufen zu lassen. Dies ist falsch, stellt Forrester klar - und rät zu zeitabhängigen Ansätzen für das PC-Strom-Management.

Autor:Redaktion connect-professional • 11.3.2009 • ca. 1:55 Min

2,5 Millionen Dollar spart der Industrieriese General Electric (GE), seit er 75.000 PCs im
Konzern daraufhin überwacht, ob sie aktiv sind. Arbeitet ein Mitarbeiter gerade nicht am Rechner,
wird der Monitor nach 15 und die Festplatten nach 30 Minuten abgeschaltet. Nach drei Stunden
Nichtnutzung wird das gesamte System in den Tiefschlaf (Hibernation) versetzt. Dazu nutzt GE
schlicht die Windows-immanenten Power-Management-Schemata.

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Doch um das PC-Power-Management konsequent nutzen zu können, bedarf es abgestimmter Regeln,
mahnt Forrester. Dies lohnt sich allerdings: Die Climate Group schätzt, dass PCs und
Peripheriegeräte 2007 dreimal mehr Energie verbraucht haben als alle Rechenzentren. Um diese Werte
zu reduzieren, sind nicht einmal gewaltige Maßnahmen und innovative Technik erforderlich: Laut
Lawrence Berkeley National Laboratory wird nur jeder dritte Rechner über Nacht ausgeschaltet.

Forrester-Analyst Doug Washburn macht dafür eine Reihe von Gerüchten verantwortlich, die sich
hartnäckig bei den Endanwendern halten, aber ins Reich der Märchen gehören: "Nutzer glauben, dass
das Hochfahren eines Rechners so viel Strom benötigt, wie ihn die ganze Nacht laufen zu lassen.
Oder dass der PC unter dem ständigen Ein- und Ausschalten leidet. Oder dass ein Bildschirmschoner
Strom spart. Das alles ist Unfug", so Washburn. Sobald der PC nicht benutzt werde, müsse er in den
Standby-Betrieb gesetzt oder aber ganz ausgeschaltet werden.

Da dies aber nicht unbedingt für jeden Rechner im Unternehmen gilt, empfiehlt der Experte, das
PC-Strom-Management nicht auf die Einsparungen auszulegen, sondern auch darauf, wie wichtig und
vorhersehbar die Verfügbarkeit der Rechner für die Endanwender ist.

Washburn unterscheidet drei verschiedene zeitbasierte Ansätze für das Strom-Management:

– Wenn PCs ständig in Betrieb sein sollen und das Strom-Management wie im Beispiel GE nur dann
greifen soll, wenn diese längere Zeit nicht aktiv sind, kommt man ohne eine spezielle Software für
das Power-Management aus. Es reichen die Funktionen des Microsoft-Betriebssystems.

– Wenn Mitarbeiter hingegen relativ feste Arbeitszeiten haben und ihre Produktivität hochgradig
vom PC abhängt – etwa Händler oder Call-Center-Agenten – lohnt sich der Einsatz von Software für
das PC-Strom-Management. Denn damit lässt sich genau festlegen, welche Rechner wann
heruntergefahren werden sollen – ohne dass der Endanwender daran denken muss. Vor allem über Nacht,
an Wochenenden und an Urlaubstagen spart dies Energie und Geld. "Der Strombedarf eines PCs
reduziert sich dadurch um bis zu 73 Prozent", so Washburn.

– Auch in hybriden Umgebungen, in denen beide Ansätze Berechtigung haben, geht es nicht ohne
dedizierte Software für das Strom-Management, wie sie etwa 1E, Bigfix, Landesk oder Scriptlogic
herstellen.

Sabine Koll/wg