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AOL ermöglicht Datenmissbrauch

Logfiles mit den Daten von insgesamt 20 Millionen Suchanfragen hat der Internet-Anbieter AOL »zu Forschungszwecken« online verfügbar gemacht. Der freie Zugang zu dem sensiblen Datensatz lädt geradezu zum Missbrauch ein.

Autor:Redaktion connect-professional • 7.8.2006 • ca. 0:40 Min

Internet-Betrügern erleichtert AOL mit der Publikation von Benutzerdaten die Arbeit
Inhalt
  1. AOL ermöglicht Datenmissbrauch
  2. Auch Microsoft will Suchanfragen öffentlich machen

Der Internet-Konzern AOL hat 500 MB Logfiles mit Anfragen der AOL-Suche »zu Forschungszwecken« frei zugänglich gemacht. In dem Datensatz sind rund 20 Millionen Suchanfragen enthalten, die von insgesamt 657.426 Benutzern bei AOL gestellt wurden. Zwar sind die Queries allesamt anonymisiert, da die User aber jeweils durch eine eindeutige Identifikationsnummer gekennzeichnet sind, ist es um den Datenschutz nicht besonders gut bestellt. Nach ersten aufgeregten Reaktionen bietet AOL Research den Datensatz inzwischen nicht mehr an, allerdings gibt es bereits mehrere Download-Mirrors, so dass von einer Verbreitung über das Internet auszugehen ist.

Der publizierte Datensatz wurde nicht gefiltert und enthält ein getreues Abbild der Eingaben bei der Suchfunktion von AOL. Enthalten sind somit Anfragen nach Drogen, Medikamenten, sexuellen Vorlieben oder auch Namen. Man muss die Phantasie nicht besonders weit streifen lassen, um hier auf Missbrauchsmöglichkeiten zu kommen: Egal ob Spam, Identitätsdiebstahl oder Epressung – setzt man eine entsprechende kriminelle Energie voraus, lässt sich aus dem Datenmaterial so einiges machen.