Aufsichtsrat entbindet Haitec-Vorstand Furch von seinem Posten
Aufsichtsrat entbindet Haitec-Vorstand Furch von seinem Posten. Erneuter Vorstandswechsel bei Haitec: Nico Brunner tritt die Nachfolge von Alleinvorstand Jochen Furch an. Diese habe das Amt wegen gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Die von Furch propagierte Transparenz und Rückkehr zur Öffentlichkeitsarbeit erwies sich als Lippenbekenntnis. Branchenbeobachter rätseln über den Kurs des Systemhauses.

Aufsichtsrat entbindet Haitec-Vorstand Furch von seinem Posten
Jochen Furch ist nicht mehr Vorstand des Münchner Systemhauses Haitec. Auf eigenen Wusch hin habe der Aufsichtsrat gestern den Vertrag, wie es hießt einvernehmlich, beendet. Offizielle Begründung: Furchs Gesundheitszustand habe sich in den letzten Monaten derart verschlechtert, dass er um die Beendigung seines Vertrages bitte musste. Der Manager musste sich seit Anfang November in einem wochenlangen Verfahren vor dem Landgerichts Augsburg wegen Insidervergehen aus dem Jahre 2000 verantworten, gegen eine Geldauflage in Höhe von 30.000 Euro wurde das Verfahren Mitte Dezember eingestellt (Computer Reseller News berichtete ).
Ab sofort leitet Nico Brunner das operative Geschäft. Der ehemalige Vorstandssprecher der Plaut AG ist Vorstand des Wiesbadener SAP-Spezialisten Autinform. Die Gesellschaft ist gerade dabei das Geschäft mit der Haitec zusammenzulegen oder hat die Eingliederung bereits erfolgreich abgeschlossen? Wer kann es schon genau wissen?
Abgesehen von den zahlreichen Wechseln im Vorstand seit dem schweren Verkehrsunfall des Firmenmitbegründers Thomas Weise im August 1999, waren und sind die Strukturen bei der Haitec AG für Außenstehende schon immer schwierig einzuschätzen gewesen. Daran hat der seit Juli 2004 amtierende Alleinvorstand Furch nichts geändert, obwohl er die Rückkehr zur Transparenz und Kommunikation mit der Presse angekündigt hatte. Der Aufsichtsrat sieht dies offensichtlich anders und bescheinigt Furch, eine Insolvenz verhindert und eine geordnete Haitec AG übergeben zu haben. Tatsache ist: Furch hinterlässt ein börsennotiertes Systemhaus, dessen weiteren Kurs selbst Analysten nicht einzuschätzen vermögen. Erst recht nicht, als Furch Ende Januar dieses Jahres angekündigt hatte, die Haitec habe eine Absichtserklärung mit einem europäischen, börsennotierten Unternehmen unterzeichne, die auf einen Zusammenschluss hinlaufe. Das hat im Vorfeld der Meldung dem Aktienkurs zwar kurzfristig Auftrieb gegeben, die nebulöse Ankündigung hinterließ bei Analysten jedoch Ratlosigkeit. Felix Ellmann von SES Research, sah sich außerstande, die Haitec zu bewerten und setzte daraufhin sein Rating bis auf weiteres aus.