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Kopfnuss

Baller-Handys und Kollegen: Drücken Sie »M« für Mord oder »S« für Schnaps

Sollten Sie demnächst bei der Sicherheitskontrolle auf einem italienischen Flughafen gebeten werden, kurz die Funktionstüchtigkeit ihres Mobiltelefons unter Beweis zu stellen und Ihre Mama in Deutschland anzurufen, folgen Sie bitte der Aufforderung möglichst ohne hektische Bewegungen.

Autor:Redaktion connect-professional • 2.12.2008 • ca. 1:25 Min

Man könnte Sie ansonsten für ein nervöses Mafia-Mitglied oder sonstigen Kriminellen halten. Denn seit die italienische Polizei vor kurzem erstmals eine als Handy getarnte Pistole sicherstellte, ist sie in höchster Alarmbereitschaft.

Dem italienischen Polizeisprecher ist dabei allerdings entgangen, dass das Bundeskriminalamt schon 2001 vor einem ähnlichen Gadget, also einer technischen »Spielerei«, warnte. Das Time-Magazin berichtete bereits vor vier Jahren unter dem Titel »Press M for Murder « über die Handys mit Nebenwirkung. Was wie eine Requisite aus einem James Bond-Film anmutet, kann in Wirklichkeit böse Folgen haben. Das so genannte Schießtelefon hat Platz für vier Patronen Kaliber 22 und feuert per Knopf über einen als Antenne getarnten Lauf.

Die ITK-Branche war da deutlich aufmerksamer als die Carabinieri und ließ sich schon vor Jahren zu herrlichen Nebennutzungsmöglichkeiten inspirieren. Zum Glück für alle Trinker, Raucher und andere Verzweifelte mit Kinderwunsch, denen die gewöhnliche Schnapspulle, das Roth-Händle-Softpack oder der Baby-Pinkeltest zu schnöde ist. Für unerwünschte Nebenwirkungen übernehmen aber auch die gestandenen Hersteller weder Haftung noch Alimente, wie beispielsweise die Zyklussoftware »May I« beweist. Sie läuft auf Palm Treo, wertet Informationen über fruchtbare und unfruchtbare Tage aus und kann von Paaren entweder zur Verhütung oder bei Kinderwunsch eingesetzt werden. Für allein stehende Frauen mit Kinderwunsch ist ein GPSNachrüstset für das Smartphone in Planung, mit dem sich unterwegs die Standorte von Freunden, Angebote von Samenspendern oder naheliegende Hotels anzeigen lassen.

Während die Baller-Handys mit Fantasienamen wie Nokitel nur Böses im Sinn haben, widmen sich manche Mobiltelefone den irdischen Genüssen: Für den geneigten, aber dezenten Anwender gibt es Handy-Flachmänner wahlweise in männlich-schlichtemDesign oder mit bunten Swarovski- Steinen verziert. Weniger für den Kettenraucher als für den Gelegenheitsgenießer geeignet ist dagegen die iPod-Zigarettenschatulle, die Platz für sieben Glimmstengel bietet. In schickem Apple-Weiß gehalten, sorgt sie für dezenten Nikotinnachschub. Mal sehen, was die Branche für die kommende CeBIT an neuen Gadgets bereithält. Als gesichert gilt, dass im März auch das Hannoveraner Kommissariat für organisierte Kriminalität wieder in höchster Alarmbereitschaft sein wird.