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Bechtle halbiert den Gewinn

Erstmals seit Jahren sind beim IT-Dienstleister Bechtle im zurückliegenden Quartal Umsatz und Gewinn zurückgegangen. Während bereits mehrere Standorte von Kurzarbeit betroffen sind, könnten auch Entlassungen ins Haus stehen.

Autor:Ulrike Garlet • 14.5.2009 • ca. 1:10 Min

Bechtle-Chef Thomas Olemotz
Inhalt
  1. Bechtle halbiert den Gewinn
  2. Systemhausgeschäft stabiler als E-Commerce

Im ersten Quartal des laufenden Jahres bekommt auch Bechtle die Wirtschaftskrise zu spüren. Nachdem der IT-Dienstleister 2008 noch ein Rekordjahr verbuchen konnte, ist der Umsatz in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 5,3 Prozent auf 318,9 Millionen Euro zurückgegangen. Beim Gewinn musste Bechtle einen wesentlich drastischeren Rückgang hinnehmen: Der Gewinn ist um 49 Prozent auf 6,1 Millionen gefallen. Das Ergebnis je Aktie ist von 0,40 Euro im Vorjahr auf 0,21 Euro zurückgegangen. Bechtle-Chef Thomas Olemotz hatte bereits im März sinkende Umsätze und einen Gewinnrückgang vorausgesagt. Er geht jetzt davon aus, dass im laufenden Jahr sowohl Umsatz als auch Gewinn unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden, eine genaue Prognose gab er in der heutigen Bilanzpressekonferenz jedoch nicht ab.

»Wir gehen nicht von einer wesentlichen Verbesserung der Wirtschaftslage in den kommenden Monaten aus«, sagte Olemotz. »Ein konzernweit verordnetes pauschales Sparprogramm wäre für uns aber kontraproduktiv.« Der IT-Dienstleister hat deswegen für jede seiner Niederlassungen Kurzarbeit geprüft. Insgesamt 189 Mitarbeiter an fünf Standorten sind derzeit von der Maßnahme betroffen. »Wir prüfen weiter Kurzarbeit in nicht unerheblichem Umfang«, kündigte Olemotz an. Es gebe allerdings auch Standorte mit guter Auftragslage, vor allem bei Projekten mit öffentlichen Auftraggebern. »Dann stellen wir selektiv auch neue Mitarbeiter ein«, so Olemotz.

Auch Entlassungen könnten bei dem Dienstleister allerdings ins Haus stehen. Mit 4.444 Mitarbeitern ist die Mitarbeiterzahl bei Bechtle in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres zwar leicht gestiegen. »Wir prüfen die Anzahl der Mitarbeiter sehr intensiv und gehen davon aus, dass die Zahl im weiteren Jahresverlauf sinken wird«, deutete Olemotz an.