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Bechtle: Jetzt erst recht!

Wer Bechtle provoziert, macht das Systemhaus möglicherweise noch stärker als es ohnehin schon ist. Nach dem geschlossenen Wechsel eines Software-Vertriebsteams zum Wettbewerber Softwareone hat Bechtle prompt reagiert. Und bekommt Rückendeckung von prominenter Seite.

Autor:Martin Fryba • 20.11.2007 • ca. 1:00 Min

Bechtle-Chef Ralf Klenk: Schlag in die Magengrube nicht fest genug
Inhalt
  1. Bechtle: Jetzt erst recht!
  2. Europäische Expansion angekündigt

Für gewöhnlich beschäftigen sich Vorstände eines Milliarden-Unternehmens nicht mit einfachen Personalfragen. Doch Milliarden-Umsatz hin oder her: Wenn es im Vertrieb des Systemhauses Bechtle ordentlich kracht, ist das eine Chefsache. Und bei einer kollektiven Kündigung erst recht. Neun Bechtle-Mitarbeiter wechselten im Sommer geschlossen zum Schweizer Wettbewerber Softwareone (Computer Reseller News berichtete ) in die neue Niederlassung nach München. Allesamt Experten für den Vertrieb von Microsoft-Produkten. Dieser Schlag saß bei Bechtle-Chef Ralf Klenk tief, aber offenbar nicht tief genug, um nicht dagegen halten zu können. Die größte Sorge des CEO ist stets, dass sich Herstellerpartner abwenden könnten von Bechtle, weil sie sich bei anderen Resellern besser aufgehoben fühlen. Ihnen das Feld freiwillig zu überlassen, zumal es sich um den Softwareriesen Microsoft handelt, daran denkt Klenk keine Minute. Die Schweizer von Softwareone haben ihm mit ihren Expansionsplänen die Blaupause geliefert: Unter Harald Wentsch wollen sie vorerst von München aus den deutschen Markt für Software aufrollen.

Die Schweiz ist auch Bechtles Ausgangspunkt für den organisierten Gegenangriff. Dort sowie in Frankreich und den Niederlanden besitzt Bechtle die Comsoft direct-Gesellschaften, die für den Softwarevertrieb und –services wie Beratung Lizenzmanagement zuständig sind. Bechtle wird nun am Firmensitz in Neckarsulm eine deutsche Niederlassung der Comsoft gründen. Die Gesellschaft wird von Reinhard Wild geführt, der 45-jährige Manager war zuvor fünf Jahre Geschäftsführer der Deutschen Sparkassen Datendienste und hat dort das Softwaregeschäft aufgebaut. Wild wird die Comsoft Deutschland und ihre rund 200 Mitarbeiter leiten.