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Bedrohung durch Trojaner wächst rapide

Trojaner wachsen zur zentralen Bedrohung aus dem Internet heran. Immer öfter greifen die Schadprogramme Unternehmen und die Rechner öffentlicher Einrichtungen und Regierungen an und spionieren sensible Daten aus. Über 90 Prozent der Datendiebstähle werden inzwischen mit Trojanern ausgeführt.

Autor:Lars Bube • 7.7.2009 • ca. 1:05 Min

Im 1. Quartal 2009 kamen fast ausschließlich Trojaner für den Datendiebstahl zum Einsatz.
Inhalt
  1. Bedrohung durch Trojaner wächst rapide
  2. Schutz vor den Datendieben im Pferd

Die Cyberkriminellen im Internet setzen verstärkt auf Trojaner um ihren Opfern wichtige Daten aus der Tasche zu ziehen, oder die Rechner gleich ganz zu übernehmen. 2007 betrug ihr Anteil an der Internet-Schadsoftware für Datendiebstahl nach dem entsprechenden Focus-Report von Trendlabs, dem Forschungsnetzwerk von Trend Micro, noch etwa 52 Prozent. Im ergangenen Jahr stieg der Wert, befeuert durch die internationale Krise, dann auf 87 Prozent. Und im ersten Quartal 2009 erreichte der Anteil an Trojanern unter den Datendieben sogar 93 Prozent. Dabei werden die Trojaner neben den unternehmen zunehmend auch zu einer ernsthaften Gefahr für die öffentliche Sicherheit: Laut Statistiken des amerikanischen »Department of Homeland Security« hat sich die Anzahl der bekannten und erfolgreichen Attacken auf Rechner der Regierung zwischen 2006 und 2008 verdoppelt.

Für Jamz Yaneza, Threat-Research-Manager bei Trend Micro ist damit der Zusammenhang zwischen Krise und vermehrten Trojaner-Attacken klar: Trojaner »dienen den finanziellen Interessen der Cyberkriminellen und versorgen diese über das Internet mit wertvollen Informationen«. Eines der häufigsten Ziele der Angreifer ist es, durch die Schadsoftware Daten von Bankzugängen und Kreditkarten, vertraulichen Daten, Administrator-Passwörtern oder Adressbücher zu stehlen. So verlor etwa der Großhändler Hannaford Brothers in den USA rund 4,2 Millionen Kreditkartennummern durch einen Hackereinbruch. Andererseits verbreiten die Schädlinge aber auch oft Malware, die infizierte Rechner gleich kapert und (meist unbemerkt vom User) als Zombie in ein Botznetz integriert. So gibt es beispielsweise Befürchtungen, dass das amerikanische Stromnetz bereits von Hackern infiltriert ist.