Bitkom warnt vor Gebrauchtsoftware
Der Streit um die Rechtmäßigkeit des Handels mit Gebrauchtsoftware entzweit seit Jahren nicht nur Softwarehersteller und Used-IT-Firmen, sondern beschäftigt auch die Gerichte. Nun hat sich der Branchenverband Bitkom an das heiße Thema herangewagt.
- Bitkom warnt vor Gebrauchtsoftware
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Das Thema Gebrauchtsoftware ist kontrovers: Während Firmen wie Usedsoft und Susensoft für ihr Recht auf den Handel mit Secondhand-Lizenzen pochen, kämpfen Softwarehersteller wie Microsoft und Oracle für eine möglichst enge Auslegung des Urheberrechts. Der Streit beschäftigt mittlerweile eine Reihe deutscher Gerichte, erst Ende Mai kam es wieder zu zwei vollkommen unterschiedlichen Entscheidungen: Während Microsoft seine Markenrechte gestärkt sah, musste SAP eine einstweilige Verfügung schlucken (CRN berichtete ).
Mit einer Stellungnahme äußert sich nun der Branchenverband Bitkom zu dem brisanten Thema. Wegen der bestehenden Unklarheiten zu der rechtlichen Einordnung des Handels mit Gebrauchtsoftware und aufgrund aktueller Gerichtsentscheidungen zu dieser Thematik habe man sich zu diesem Schritt entschlossen. »Käufer sollten genau hinschauen, denn in vielen Fällen können Software-Lizenzen nicht auf andere Nutzer übertragen werden«, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
In der Stellungnahme kommt der Branchenverband zu einem Fazit, dass der Position der Softwarehersteller recht nahe liegt: »Wer eine Übertragung oder den Erwerb gebrauchter Softwarelizenzen plant, sollte auch beim Hersteller Aussagen über die Rechtmäßigkeit der Übertragung einholen.« Doch dürfte auch damit nicht das letzte Wort in dem Streit gesprochen sein – ohnehin bemängeln gerade kleine IT-Unternehmen die Dominanz der Branchenschwergewichte im Bitkom.