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Blade-Blues oder Blade-Metal

Falls es im Data-Center darum geht, mehr Rechenleistung für weniger Geld zu bekommen, sollten Blades eigentlich heiß begehrt sein.

Autor:Redaktion connect-professional • 10.9.2007 • ca. 1:15 Min

Sie sind besser zu verwalten und haben eine geringere TCO als ihre 1-HE-Kollegen. Unsere jüngsten Testes (siehe Seite 24) zeigen fast eine Vervierfachung der Prozessordichte bei gleichzeitiger Reduzierung des Stromverbrauchs um 20 bis 30 Prozent.

Warum also schätzte Gartner Dataquest, dass die diesjährigen Blade-Verkaufszahlen nur rund zehn Prozent des totalen Serververkaufs ausmachen werden?

Weil frühe Blade-Generationen wie Wunder-Diäten waren: viel Werberummel, wenig Resultate. Entgegen den Versprechungen der Hersteller brachten sie kaum Einsparungen gegenüber konventionellen Geräten. Die meisten frühen Geräte sangen den First-Generation-Blues – ein 10-Blade-Chassis beanspruchte den gleichen Platz im Rack wie äquivalente 1-HE-Geräte und litt unter I/O-Bandbreiten-Einschränkungen zwischen den Blades und der Backplane. Das machte die Blade-Systeme besser geeignet für die Web-Server-Konsolidierung als zur Ausführung kritischer Datenbanken.

Aber eins zeigte sich vor vier, fünf Jahren schon klar und deutlich: Das Management von Blades ist entschieden einfacher als die Behandlung von individuell ins Rack geschobenen Boxen.

Heute besitzen Blade-Server-Designs genügend Midplane-Durchsatz und Modularität im Chassis, um die Investition bei einer drei- bis fünfjährigen Lebenserwartung zu schützen. Die Prozessordichte ist gewachsen, der Stromverbrauch gesunken. Blade-Systeme sind sehr flexibel. Statt sie auf einen bestimmten I/O-Typen – Netzwerk, Speicher oder Interconnect – zu beschränken, rüsten die Hersteller die I/O-Kanäle reichhaltig aus und bieten ausreichend Bandbreite für die angepeilten Installationen. Es scheint so, als ob die Hersteller den Weg der führenden Switch-Hersteller einschlügen: Mach‘ den Rahmen groß genug, um alles hineinstopfen zu können, was in der vorhersehbaren Zukunft gebraucht wird.

Das ist die Blade-Story, die uns die Hersteller hören lassen wollen. Statt Blade-Blues nun Blade-Metal. Aber die Systeme benötigen noch immer viel Energie. Organisationen werden die Prozessorendichte im Rack vervierfachen können, aber können sie sie auch mit Energie versorgen und kühlen?
Ihr Dirk Jarzyna