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Bon Appetit

Autor:Andreas Stolzenberger • 26.9.2007 • ca. 2:40 Min

Andreas Stolzenberger

Stellvertr. Chefredakteur

Wer selbst kocht, hat das Gelingen seiner Speisen selbst in der Hand: Hier ein wenig mehr Salz, dort ein wenig Kerbel, die Nudeln mit etwas mehr Biss, und an den Salat kommt eine scharfe Vinaigrette ohne Zucker. Je mehr man vom Menü verlangt, desto aufwändiger muss man daran köcheln, dünsten, schwitzen und abschmecken. Zudem bedarf es einer ausgeklügelten Vorbereitung: Was muss man alles an Zutaten besorgen, und woher bekommt man die am besten? Der Supermarkt um die Ecke hat zwar akzeptable Nudeln, aber anständiges Fleisch muss man erst mal beim Metzger im Nachbarort vorbestellen. Hat man alle Ingredienzien des Menüs, geht die Kocherei los. Dabei hält sich der Koch im Groben an das Rezept, variiert aber einige Komponenten nach Gutdünken. Am Ende steht ein, hoffentlich leckeres, Menü auf dem Tisch, ganz nach dem individuellen Gusto.

Wer sich das Kochen sparen will, fährt in ein Restaurant. Da gibt es eine kleine oder große Auswahl an Speisen, die Profis zubereiten. Wer Stammgast ist, kennt bereits die Vorlieben des Kochs und kann einschätzen, welche Gerichte er besonders gut oder welche er besonders schlecht zubereitet. Der eine oder andere Koch erfüllt auch gerne Sonderwünsche, so dass der Gast hier und da eine Beilage oder Sauce umbestellen kann. Das Essen im Restaurant erspart die Kocherei, dafür muss man allerdings mehr Geld ausgeben. Auch kann man nicht völlig frei nach dem Geschmack bestellen, sondern ist an die Karte und die Küche gebunden. Beim Italiener bekommt man keine Schweinshaxe, und der Grieche kann kein Hühnchen süßsauer zubereiten. Bei dem richtigen Koch bekommt man dann aber auch das beste Essen, besser, als man es selber kann.

Dann wäre da noch das Fast-Food: Pizza, Döner, Hamburger oder Currywurst gibt es an jeder Ecke für wenig Geld. Das muss man aber erst herausfinden, wo es lecker schmeckt, denn man hat überhaupt keinen Einfluss auf den Koch und nur eine sehr geringe Auswahl. Bei genauem Suchen findet man oft kleine lokale Imbissbuden, die wesentlich besseres Essen als globale Burgerketten anbieten. Wer die richtige Dönerbude findet, bekommt dort aber für wenig Geld exzellentes Kebab, das er weder selbst grillen kann, noch im Restaurant bekommt.

Im Alltag verzehren wir eine Mischung aus Fast-Food, Selbstgekochtem und Restaurantmenüs. Zwei- bis dreimal am Tag selber kochen kann keiner, daher genügt für das einfache Mittagessen oft Fast-Food, während man zu Abend selbst kocht und sich am Wochenende mal ein feines Restaurant gönnt.

Server passen in ein ähnliches Schema: Die Maschinen, die man nach erlesenen Zutaten zusammenbaut und nach eigenem Rezept konfiguriert, erfüllen die eigenen Wünsche am besten, benötigen aber viel Zeit für Vor- und Zubereitung. Wer sich was Besonderes gönnen will, lässt es sich von einem Systemhaus zusammenstellen und anpassen. Wichtig ist, dass man ein Systemhaus mit dem passenden Profi findet, denn nicht jeder kann Oracle oder Exchange gut zubereiten. Systemhäuser mit den richtigen Spezialisten liefern dafür aber das bestmögliche Ergebnis, besser, als man es selber zusammenbauen kann — aber dafür kostet es in der Regel eine Stange Geld.

Zudem gibt es Fast-Food: Appliances. Fertige Geräte für Standardaufgaben finden sich an jeder Ecke, in verschiedenen vorgefertigten Geschmacksrichtungen – und wechselnder Qualität. Nicht immer ist der globale Router-King hier der Beste. Wer die richtige Pommes-Bude für Firewalls findet, bekommt dort für wenig Geld eine bessere Lösung, als er selber zusammenrühren kann oder vom Systemhaus bekommt.

Die gesunde IT-Infrastruktur besteht letzten Endes aus einer ausgewogenen Mischung. Für diverse Edge-Dienste zieht sich der IT-Manager mal eben eine Appliance rein, schließlich lässt sich nicht alles selber zubereiten. Zu ganz bestimmten Anlässen oder bei Rezepten, die man selbst einfach nicht drauf hat, greift man zum Systemhaus.