CeBIT baut Halle 1 um
Durchgesickert ist es schon auf der letzten Messe und löste heftige Reaktionen der betroffenen Hersteller aus. Jetzt bestätigt auch die Deutsche Messe AG, dass die Halle 1 umgebaut wird. Im Aufsichtsrat gibt es aber Widerstand.
Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sagte CeBIT-Chef Sven Prüser am Freitag. »Wir planen die gesamte CeBIT um, da müssen wir auch die Halle 1 einbeziehen.« Es gebe die Vorstellung, aus der Halle hinter den Parkhäusern am Nordeingang ein Tagungs- und Kongresszentrum zu machen, Vom kommenden Jahr an wollen die Veranstalter die Computerschau besucherfreundlicher machen, in dem Themen und Aussteller neu sortiert werden.
Der gewünschten Flexibilität stehen jedoch in der Halle 1 einige fest installierte Stände von langjährigen Ausstellern entgegen. Die Messe verhandle derzeit über eine Auflösung der laufenden Mietverträge, sagte Prüser. Er rechne für Herbst mit einer positiven Entscheidung. Im Aufsichtsrat der Messe gibt es jedoch auch Widerstand gegen weiterreichende Pläne des Messe-Managements, die einen kompletten Umbau der Halle 1 vorsehen. Ein neues Tagungszentrum dürfe nicht zu einer Konkurrenz für das städtische Kongresszentrum CCH werden, hieß es.
Zudem werden die Kosten für einen größeren Umbau kritisch hinterfragt. Angesichts der tendenziell rückläufigen Ausstellerzahlen bei der CeBIT benötige die Messe nicht unbedingt neue Kapazitäten. Dem Vernehmen nach soll eine komplette Umgestaltung der Halle 1 an die 60 Millionen Euro kosten. Der Aufsichtsrat habe die Entscheidung daher erst einmal auf Eis gelegt, hieß es. Der Stadt Hannover und dem Land Niedersachsen gehört die Deutsche Messe AG zu gleichen Teilen.
Dieser Widerstand des Aufsichtsrates ist immerhin ein Lichtblick für die Aussteller. Einige der Betroffenen wie etwa Bernd Klee, Geschäftsführer von Point Software, hält den Umbau von Halle 1 für eine mittlere Katastrophe. Die Dokumenten-Management-Branche hat sich in Halle 1 konzentriert und wäre von einem Umbau stark betroffen. Mehrere Aussteller sprachen von einer sehr schlechten Informationspolitik der Messeleitung.
Unklar ist auch, was mit IBM passieren würde, dessen High-Tech-Stand in der Halle fest verdrahtet ist. Big Blue hat also am meisten zu verlieren. Dass die Halle dadurch aber für andere Events nicht nutzbar ist, ist der Messeleitung wohl am meisten ein Dorn im Auge.