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Cebit: D-115-Pilot startet am 24. März 2009

Die Implementierung der bundesweiten Behördenrufnummer ist ein langwieriges und komplexes Projekt. Nach einer Testphase soll nun der Pilotbetrieb beginnen.

Autor:Redaktion connect-professional • 4.3.2009 • ca. 1:10 Min

Ab dem 24. März dieses Jahres sollen rund sieben Millionen Bundesbürger unter der zentralen Nummer 115 alle ihre Anfragen an Behörden abwickeln - egal, ob es um die Sperrmüllabfuhr, die Einwanderungsbedingungen für ausländische Arbeitskräfte oder den hebesatz für die Gewerbesteuer geht. Unter der einprägsamen Rufnummer erreichen die Anrufer zunächst regionale Callcenter und werden, sofern diese ihnen keine passende Auskunft erteilen können, gegebenfalls an die richtige Stelle geleitet oder auf übergeordnete Auskunftsebenen eskaliert. Alle Auskunftsstellen greifen dabei auf bundesweit einheitliche Wissensdatenbanken zurück. »Wir wollen damit dem Bürger mehr Service bieten«, sagte Dr. Dominik Böllhoff, der beim Bundesministerium des Inneren als Projeektleiter für das Vorhaben verantwortlich ist. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Projekt D115 auf dem IT-Gipfel 2006 angestoßen. Auf der CeBit verkündete Böllhoff nun das Datum für den Einstieg in den Pilotbetrieb, der zwei Jahre dauern soll. Die Pilotregionen befinden sich vorwiegen im Norden und Westen Deutschlands, Süddeutschland und auch die neuen Bundesländer sind schwach vertreten.

Während der dem Pilotbetrieb vorgeschaltete, mehr als ein Jahr dauernde Testbetrieb lief, legte sich D115 auf wichtige Projektpartner fest: Das bundesweite Sammeln der D115-Anrufe übernimmt die Deutsche Telekom, die Weiterverteilung der Anrufe an die richtige Stelle der Telefoniespezialist dtms. Für die Datenhaltung sind der Siemens-IT-Dienstleistungszweig SIS und der Softwareanbieter Usu gemeinsam zuständig. »Bei dem Projekt mussten Kommunen, Länder, Kreise, Landes- und Bundesbehörden kooperieren. Dass wir ein Großprojekt wie D115 schon bis zum jetzigen Zeitpunkt realisieren konnten, beweist, dass Föderalismus auch funktionieren kann«, betonte Böllhoff. Zudem seien umfangreiche Vereinbarungen mit Fest- und Mobilnetzbetreibern getroffen worden. Denn auch vom Handy aus soll die zentrale Behördennummer funktionieren. Vorerst können 75 Prozent der Mobilanschlüsse in den Pilotregionen D115 erreichen.